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200 Jahre Parkinson – Gesprächen Raum geben

200 Jahre Parkinson – Gesprächen Raum geben

Anlässlich des Welt-Parkinson-Tages lud die Parkinson Selbsthilfe Wien Frau Dr. Saba Nia, Fachärztin für Neurologie und Neuropsychatrie zu einer Podiumsdiskussion mit Betroffenen und Angehörigen ein. Sie sprach über Psychotherapeutische Begleitung und die Dynamik mit den Angehörigen die entsteht .


Moderiert wurde die Veranstaltung, zu der man anerkannte Parkinsonspezialisten der Neurologie einlud, vom britischen Arzt, Apotheker und Sozialreformer James Parkinson.

James Parkinson war auch überrascht eine Frau unter den anwesenden neurologischen Experten begrüßen zu können. Zu seiner Zeit, im 18 Jahrhundert war die Medizin Geistlichen oder männlichen Kollegen vorbehalten.

Dr. Saba Nia (Fachärztin für Neurologie und Neuropsychatrie) betonte die psychische Komponente sei immens wichtig bei der Behandlung neben der medikamentösen Therapie.

Häufig stellen sich Patienten die Frage: Gibt es einen individuellen Lebensstil – durch den ich den Ausbruch der Krankheit verhindern hätte können ?

Es gibt kein Kochrezept um Parkinson zu entgehen. Es gibt Studien die anführen Nikotin oder  Koffein ist protektiv aber alle diese Studien reichen nicht aus, um zu sagen diese Stoffe würden verhindern, dass man Parkinson bekommt.

Wir wissen aus der Psychiatrie, dass Patienten mit der Diagnose Parkinson Zeit brauchen diese zu verarbeiten, um damit umgehen zu lernen.

Ein Teil dieser Phase ist das sogenannte Verhandeln – wo man mit sich selbst oder der Umgebung verhandelt.

„Was wäre gewesen wenn?“ – deshalb ist es wichtig als Arzt den Patienten die Bürde zu nehmen und Ihnen sagen: Sie haben nichts falsch gemacht, Sie sind nicht daran schuld das sie jetzt krank sind.

Geschützte Räume finden für emotionale Themen

Dr.Nia empfiehlt Psychotherapeutische Begleitung anzunehmen und gezielt zu suchen– weil eine gewisse Dynamik mit den Angehörigen entsteht, die über emotionale Themen oft nicht sprechen wollen. Bei den Betroffenen ist der Wunsch aber da sich mit schwierigen Themen auseinanderzusetzen. Dazu gehört die eigene Endlichkeit- das Sterben oder die eigene Disfunktionalität.

Patienten suchen einen geschützten Raum wo sie sich zu diesen Themen einfach fallen lassen können und darüber reden können, ohne das Angehörige abblocken und sagen „ Du wirst sehen bald geht es dir besser – reden wir nicht mehr darüber."

Die Gefahren des Medikamentenkaufs im Internet wurden ausführlich besprochen auch wie man seriöse Seiten erkennen kann.

Nur legale online Apotheken dürfen dieses Zeichen verwenden.

Klickt man auf das Logo, gelangt man zu der Behörde, die für die Registrierung der Internet-Apotheke zuständig ist. In Österreich ist es das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG). Auf der BASG-Webseite sind alle Apotheken in Österreich aufgelistet, die rezeptfreie Medikamente über das Internet verkaufen dürfen.

"Immens wichtig ist regelmäßige Bewegung in sein Leben zu integrieren – fundierte Studien beweisen eine Verbesserung des Krankheitsverlauf bei sanften Sportarten die eine niedrige dauerhafte Belastung haben wie Walking, Schwimmen oder einfache Gleichgewichtsübungen. Wichtig ist das der Patient aus der Passivität raus kommt!" empfiehlt Dr.Nia.

Noch vor dem köstlichen Mittagessen präsentierte Physiotherapeutin Agnes Winkler aktuelle Ergebnisse ihrer Studie mit Parkinson-Betroffenen. Und zeigte einige Auflockerungsübungen. Im vollgefüllten Saal war diesmal nichts von Bradykardie (Verlangsamung) zu spüren.Bereitwillig wurde mitgeturnt und mitgeklatscht.

Die im Video gezeigten Übungen wurden Vorort mitgefilmt und werden sie fit halten und ihren Gleichgewichtssinn schulen.

Redaktion: Christina Kolin

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