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Rheuma – Symptome, Ursachen und Diagnose

Rheuma – Symptome, Ursachen und Diagnose

Die Gruppe der Rheumaerkrankungen ist sehr vielfältig, daher sind auch die Symptome, Ursachen und Untersuchungen sehr unterschiedlich.


Typische Symptome von Rheuma

Da die Gruppe der Rheumaerkrankungen sehr vielfältig ist, sind auch die Symptome sehr unterschiedlich.

Bei den entzündlichen Gelenkserkrankungen haben Patienten typischerweise Schwellungen und Schmerzen an den Gelenken. Diese Schmerzen treten meist in Ruhe und nachts auf. Bei Bewegung und Kälte verbessern, bei Wärme hingegen verschlechtern sich die Schmerzen. Das ist der typische entzündliche Gelenksschmerz. Das Gleiche gilt auch für die Wirbelsäule, wo die Schmerzen ebenfalls meistens in Ruhe auftreten. Typisch ist auch die Morgensteifigkeit an den Gelenken und der Wirbelsäule. All diese Zeichen sprechen für entzündliche Schmerzen, wie sie bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen vorkommen können.

Welche Altersgruppen sind betroffen?

Das ist ebenfalls sehr unterschiedlich und abhängig von der Erkrankung. Es gibt Erkrankungen, die bevorzugt bei jungen Erwachsenen auftreten, wie z.B. der „Morbus Bechterew“, der  immer vor dem 45 Lebensjahr beginnt. Andere rheumatische Erkrankungen werden tendenziell mit zunehmendem Alter häufiger, beispielsweise die rheumatoide Arthritis. Aber auch diese Erkrankung kann, selten, bereits bei sehr jungen Menschen vorkommen.

Ursachen

Die Ursachen liegen in einer Autoimmunität, d.h. das Immunsystem bekämpft körpereigenes Gewebe. In diesem Fall betrifft es die Gelenke oder die Wirbelsäule. Was der Auslöser dafür ist, wissen wir leider bis dato nicht, das ist nach wie vor Thema der Forschung.

Welche Rolle spielt das Immunsystem bei Rheuma?

Bei den meisten der entzündlich-rheumatischen Erkrankungen spielt das Immunsystem eine wesentliche Rolle, es ist der Grund für die Entzündung und für die Schmerzen. Woher die Überaktivität des Immunsystems kommt, wissen wir nur bei wenigen Erkrankungen. Die Gicht z.B. ist eine klassische Rheumaerkrankung, bei der man die Ursache bereits kennt. Sie ist darauf zurückzuführen, dass sich, meist ernährungsbedingt, zu viel Harnsäure im Körper ansammelt. Diese Harnsäure fällt aus und Harnsäurekristalle bilden sich in den Gelenken. Harnsäurekristalle reizen die Zellen des Immunsystems, die vergeblich versuchen diese abzubauen. Das führt zu einem weiteren Einstrom von Immunzellen ins Gelenk und einer sehr schmerzhaften Gelenksentzündung.  Das ist aber nur eine Rheumaerkrankung unter vielen, bei vielen anderen wissen wir leider nicht, woher diese kommen.

Mit welchen Laboruntersuchungen, diagnostischen Verfahren wird die Diagnose gestellt?

Zu den Laboruntersuchungen ist grundsätzlich zu sagen, dass es ein weitverbreiteter Irrtum ist, dass der Rheumatologe sich nur auf das Labor konzentriert. Das Labor ist eines von vielen Puzzlesteinen, das uns im Endeffekt hilft, die richtige Diagnose zu stellen. Wir haben einige Werte im Labor, das sind insbesondere Autoantikörper, also Substanzen, die vom Immunsystem produziert werden und die gegen körpereigene Strukturen gerichtet sind, wie z.B. der Rheumafaktor oder die anti-zitrullinierten-Peptid Antikörper, die bei Patienten mit rheumatoider Arthritis gehäuft vorkommen. Wenn diese im Blut vorkommen, stellt dies alleine noch keine Diagnose dar. Das Labor ist eben nur ein Teil in der Diagnosefindung. Viel wichtiger ist es, ob und wie viele Gelenke entzündet sind.

Welche Gelenke sind am meisten betroffen?

Rheuma

Das ist sehr unterschiedlich bei den verschiedenen Rheumaerkrankungen. Bei der rheumatoiden Arthritis sind es meistens kleine Gelenke, welche symmetrisch auf beiden Seiten gleich betroffen sind. Betroffen sind hier die Grundgelenke und die Mittelgelenke der Finger, interessanterweise sind niemals die Endgelenke verändert. Diese können bei der Fingerpolyarthrose, einer Abnützungserkrankung der Gelenke schmerzhaft sein, aber nicht bei der rheumatoiden Arthritis.

Es gibt jedoch viele andere Erkrankungen, die beispielsweise vor allem die Sprunggelenke betreffen, wie das Rheuma bei Sarkoidose. Oder Entzündungen, die nur in der Wirbelsäule entstehen. Der Rheumatologe kann anhand des Gelenksbefalls  abschätzen, welche Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis in Frage kommen.

 

Dieser Artikel wurde mit Unterstützung von Birgit Lopez, BSc verfasst.
Bildquelle: eraxion / 123RF

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