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Arteriosklerose – Ursachen und Diagnose

Arteriosklerose – Ursachen und Diagnose

​​​​​Unser moderner Lebensstil ist, neben genetischen Faktoren, der größte Nährboden für die Arteriosklerose. Genetische Faktoren sind nicht beeinflussbar, unser Lebensstil sehr wohl. Diesem fällt, in Anbetracht der Tatsache, dass wir immer älter werden, ein großer Wichtigkeitsfaktor zu.

Was passiert bei Arteriosklerose?

Arteriosklerose

Bei der Arteriosklerose kommt es zur Ausbildung von sogenannten „Plaques“ in den Arterien. Verschiedene Risikofaktoren, wie zum Beispiel Bluthochdruck, Diabetes mellitus, erhöhte Blutfettwerte, Übergewicht und ein Mangel an Bewegung begünstigen die frühe Entwicklung dieser Gefäßerkrankung. Diese Einflüsse führen zu Veränderungen in den Zellen der Gefäßwand und zu einer erhöhten Steifigkeit der Gefäße. Die Plaques ragen in das Lumen des Gefäßes und verändern sich mit der Zeit in ihrer Zusammensetzung und Größe. So entstehen aus anfänglichen Schaumzellen und Fettplaque am Ende verkalkte Plaques. Wenn die Verengung zu ausgeprägt wird, verlangsamt sich der Blutfluss und es können Blutgerinnsel, sogenannte Thromben, entstehen, die zu einem Verschluss führen und folglich zu den Beschwerden.

Welche Ursachen gibt es nach dem neuesten Forschungsstand?

Sämtliche Risikofaktoren, die auf das Gefäß einwirken, tragen zur Entstehung von Arteriosklerose bei. Den Hauptrisikofaktor stellt der Bluthochdruck dar. Durch den permanent erhöhten Druck, wird die Gefäßwand steifer. Rauchen und erhöhte Blutfettwerte, vor allem zu hohe Werte an LDL-Cholesterin schädigen die Zellen in der Gefäßwand, die als Überreaktion Plaque bilden. Diabetes mellitus als weitere Ursache wird in den nächsten Jahren sicherlich einer der wichtigsten Faktoren sein, da die Häufigkeit der Zuckererkrankung stetig zunimmt. Hormonersatzpräparate können ebenfalls negativ einwirken.

Wie sehr beeinflussen Gene die Entstehung von Arteriosklerose?

Eine genetische Komponente bei der Entstehung von Arteriosklerose ist nicht auszuschließen. Man kann ein familiär gehäuftes Auftreten vor allem bei sehr früher Manifestation von kardiovaskulären Erkrankungen feststellen. Hierbei kommt eine Vielzahl an Genen in Frage.

Das Geschlecht spielt auch eine Rolle. Bei Männern zeigt sich eine Verkalkung der Gefäße bereits in jüngeren Jahren, wohingegen Frauen diese meist erst im Klimakterium aufweisen.

Gefäße von Frauen sind kleiner und dünner, als die von Männern. Dadurch kommt es zu einer anderen Ausprägung der Erkrankungstypen und somit anderen Beschwerden.

Auf Zellenebene der Gefäßwand sind einige Faktoren noch nicht ausreichend erforscht.

Die Gefäßsonographie als diagnostisches Verfahren

Die Gefäßsonographie ist ein ganz einfaches, nicht invasives, diagnostisches Verfahren. Für den Patienten absolut schmerzfrei. Dabei handelt es sich um eine Ultraschalluntersuchung, bei der Arterien und Venen in Echtzeitbildern untersucht werden. Mittels mit Gel befeuchteter Sonde fährt man entlang der Gefäßstraße und achtet auch folgende Veränderungen der Gefäße:

 

  • Bestehen Verkalkungen oder sonstige Veränderungen?
  • Wie sieht die Gefäßwand aus?
  • Gibt es große Engstellen oder Verschlüsse?

Bei der Duplex Sonographie wird der Blutfluss im Gefäß gemessen. Das gibt Rückschluss darauf, ob das Gefäß verstopft ist und ob es Engstellen gibt. Der Vorteil dieser Untersuchung ist, dass sie ebenfalls nicht weh tut und rasch zu einer Diagnose führt, wodurch man sich eine Magnetresonanzuntersuchung sparen kann.

Ab welchem Grad der Gefäßverengung wird eine medikamentöse Therapie verschrieben? Prognose für die Patienten?

Wenn hämodynamisch (Blutfluss im Gefäß) relevante Stellen gefunden werden, sollte eine Therapie gestartet werden, auch, wenn der Patient keine Symptome aufweist. Wenn Symptome wie Schmerzen beim Gehen oder offene Stellen auftreten, sollte ebenso therapiert werden.

 

Operativ wird nur eingegriffen, wenn der Patient Lebensqualität mindernde Schmerzen beim Gehen hat und er dadurch in seinem täglichen Leben negativ beeinflusst wird.

Um die Mortalitätsrate (=Sterblichkeitsrate) im kardiovaskulären Bereich zu senken, ist Bewegung das wichtigste. Durch vier Stunden strukturiertes Gehen in der Woche kann das Risiko für eine Erkrankung (Schlaganfall, MCI) um ca. 25% gesenkt werden.

 

Daher ist es wichtig, dass der Patient gehen kann. Dies wird entweder durch eine Aufdehnung der Gefäße oder einer Operation erreicht. Die Aufdehnung steht derzeit an erster Stelle, weil es ambulant und ohne Narkose durchgeführt werden kann.

Dieser Artikel wurde mit Unterstützung von Birgit Lopez, BSc verfasst.

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