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Impfen in Apotheken: ÖÄK will Qualitätsstandards nicht gefährden

Impfen in Apotheken: ÖÄK will Qualitätsstandards nicht gefährden

Wechselberger: Nur Information und Motivation können Durchimpfungsrate erhöhen


Impfmüdigkeit und Skepsis in der Bevölkerung

Jüngste Forderungen der Apothekerkammer nach einer Impfberechtigung für Apotheker, halte der Präsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), Artur Wechselberger, für nicht sinnvoll, wie er heute in einer Aussendung betonte. Impfungen dürften deshalb nur von Ärzten durchgeführt werden, weil sie Qualitätsstandards im Sinne der Patientensicherheit erforderten. Wichtig sei hingegen, dass sich Apotheker und Ärzte weiterhin gemeinsam dafür einsetzen, die Österreicher von den Vorteilen von Schutzimpfungen zu überzeugen.

„Ursache der teils niedrigen Durchimpfungsraten ist ja nicht ein Mangel an Impfärzten, sondern die Skepsis und Impfmüdigkeit in der Bevölkerung“, sagte der ÖÄK-Präsident. Diesen Vorbehalten müsse man mit vereinten Kräften entgegentreten und das geschehe ja auch schon: Viele Impfaktionen würden seit Jahren gemeinsam von Ärzten und Apothekern getragen. Impfungen durch Nicht-Ärzte würden hingegen den Qualitätsstandard gefährden, ohne die Durchimpfungsraten zu erhöhen.

Impfung ist mehr als nur „Stich“

„Das Impfen besteht ja nicht allein aus dem kleinen Stich, den der Impfling spürt. Vielmehr braucht es neben der technischen Fertigkeit auch ein entsprechend hygienisches Umfeld, eine Impfung ist schließlich ein Eingriff in den Körper“, so Wechselberger.

Auch dürfe eine Impfung nur erfolgen, nachdem der Arzt die Impftauglichkeit im Zuge einer Untersuchung festgestellt und den Patienten über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt habe. „Und schließlich müssen sich die Patienten auch darauf verlassen können, dass ihnen im Fall einer Nebenreaktion auf den Wirkstoff adäquat geholfen wird“, sagte Wechselberger. 

Aufgrund der vielen gesetzlichen und medizinischen Anforderungen dürften selbst Ärzte in Österreich nur im Rahmen ihres Fachgebietes impfen. Lediglich als Sonderfall sehe das Ärztegesetz vor, dass Fachärzte klinischer Sonderfächer in akuten epidemiologischen Situationen – etwa eines Seuchenausbruchs – über ihr Fachgebiet hinaus als Impfärzte tätig würden.

„Es ist zweifellos wichtig, verschiedenste Anstrengungen zu unternehmen, um mehr Österreicherinnen und Österreicher von der Sinnhaftigkeit von Schutzimpfungen zu überzeugen. Impfungen durch Apotheker sind allerdings kein geeignetes Instrument“, sagte ÖÄK-Präsident Wechselberger abschließend.

Quelle ÖÄK

Bild,uelle shutterstock

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