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Sexuelles Desinteresse: Die Hormone sind schuld!?

Sexuelles Desinteresse: Die Hormone sind schuld!?

Für ein harmonisches Funktionieren der weiblichen Sexualität ist ein Zusammenspiel verschiedener Hormone wichtig - Sexualhormone, aber auch z.B. das Stresshormon Cortisol üben einen Einfluss aus. Statement Prim. Dr. Heidemarie Abrahamian bei der Pressekonferenz "Weibliche Lust" (07.06.2017).


Sexualhormone sind insbesondere für den Wunsch nach Sex sowie für die Erregbarkeit ausschlaggebend. Aber auch verschiedene andere Hormone, wie z.B. das Stresshormon Cortisol üben einen Einfluss aus. Somit ist unter anderem der hohe Alltagsstress, dem viele Frauen in der heutigen Zeit ausgesetzt sind, ein wichtiger Störfaktor der hormonellen Balance und einer befriedigenden Sexualität.

Bei der weiblichen Sexualität können vier Phasen unterschieden werden:
1. der Wunsch, Sex zu haben, auch verbunden mit sexuellen Gedanken und Fantasien;
2. die Erregung, verbunden mit körperlichen Veränderungen, insbesondere im Genitalbereich. Dazu gehören das Feuchtwerden (Lubrikation) der Scheide, eine verstärkte Durchblutung im Genitalbereich, eine dadurch gesteigerte Erregbarkeit sowie die Bereitschaft zur sexuellen Handlung;
3. der Orgasmus;
4. die Entspannungsphase danach.
Insbesondere für die beiden ersten Prozesse spielen Hormone eine wesentliche Rolle.

Sexualhormone per se
Damit die Sexualfunktion der Frau lustvoll ablaufen kann, müssen sowohl weibliche als auch männliche Geschlechtshormone (Östrogene und Androgene, v.a. Testosteron) in ausreichenden Ausmaß vorhanden sein.
Die meisten Frauen mit Sexualfunktionsstörungen – v.a. sexueller Unlust – sind in einem Alter von 45 bis 64 Jahren. Betroffen sind somit vorwiegend Frauen knapp vor und im Wechsel. In dieser Lebensphase kommt es durch einen abnehmenden Östrogenspiegel zu einer Fülle von Veränderungen die auch die Sexualfunktion betreffen. Typisch sind eine Verminderung der Scheidenlubrikation sowie der Blutfüllung in den Schwellkörpern mit unangenehmen Folgen wie Scheidentrockenheit, empfindlicher Schleimhaut, Schmerzen, Brennen und unangenehmen Sensationen beim Geschlechtsverkehr. Der Erregungsvorgang im Genitalbereich ist abgeschwächt. Insgesamt resultiert daraus häufig auch eine starke Abnahme der Lust. Durch eine
veränderte Zusammensetzung der Scheidenflora kann es zu vermehrten Infektionen kommen. Auch ein Brennen beim Urinieren tritt häufig auf.
Durch diese Veränderungen im Bereich der Sexualhormone lässt sich insgesamt erklären, warum die sexuelle Lust in dieser Lebensphase abnehmen kann.
 

Andere Hormone
Prolaktin: Eine Schlüsselrolle spielt auch das in der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) produzierte Prolaktin. Es wird vermehrt in der Stillperiode ausgeschüttet, kann aber auch außerhalb dieser Zeit, zum Beispiel bei starkem Stress erhöht sein. Prolaktin hemmt die Bildung der Sexualhormone, aus diesem Mangel resultiert wiederum eine Beeinträchtigung der Sexualität – und zwar bei Frauen und Männern gleichermaßen. Für eine erhöhte Prolaktinproduktion können neben Stress verschiedene Ursachen verantwortlich sein, etwa ein kleiner gutartiger Tumor in der Hypophyse oder bestimmte Medikamente (v.a. Psychopharmaka). Wenn bei relativ jungen Menschen eine Sexualfunktionsstörung auftritt, muss der Prolaktinspiegel im Blut gemessen werden.
Schilddrüsenhormone: Eine Über‐ oder Unterfunktion der Schilddrüse kann zu Sexualfunktionsstörungen führen.
Nebennierenhormone: In der Nebenniere wird das Stresshormon Cortisol produziert. Erhöhte Werte können die Sexualfunktion erheblich stören und insgesamt einschränken.

Stress als Lustkiller – auch junge Frauen betroffen!
Stress spielt in der heutigen Zeit eine zentrale Rolle bei Beeinträchtigungen der weiblichen Sexualität, nicht zuletzt durch die vielfältigen Einflüsse auf hormoneller Ebene.
Viele Frauen haben multiple Anforderungen zu erfüllen und sollen immer optimal „funktionieren“. Sie sind dabei ständig einem hohen Stress und Druck ausgesetzt, der keine Entspannung erlaubt. Daraus resultieren nicht selten auch sexuelles Desinteresse bzw. Sexualfunktionsstörungen.

Therapieoptionen
Bei Frauen mit Sexualfunktionsstörungen sollte initial nach einer etwaigen Medikamenteneinnahme (vor allem Psychopharmaka) gefragt sowie ein kompletter Hormonstatus durchgeführt werden. Eine Abnormität – Erhöhung oder Mangel von Hormonen – sollte soweit möglich behandelt und korrigiert werden. Beispielsweise lässt sich ein erhöhter Prolaktinspiegel medikamentös normalisieren. Auch Abweichungen der Schilddrüsenhormone sind gut therapierbar. Bei Östrogenmangel können lokal wirksame Scheidensalben oder Scheidenzäpfchen zum Einsatz kommen. Testosteron kann als Pflaster oder Gel appliziert werden, allerdings ist
noch zu wenig über mögliche Langzeitnebenwirkungen bekannt. Zudem korreliert der gemessene
Testosteronspiegel bei Frauen nicht mit dem Ausmaß der Sexualfunktionsstörung.
Erhöhte Stresshormone sollten v.a. durch einen veränderten Lebensstil gesenkt werden. Wichtig ist hier v.a., für ausreichende Entspannung und Erholung zu sorgen.

Darüber hinaus vereint die Heilpflanze Damiana drei Wirkprinzipien: Es verändert den Spiegel der männlichen Sexualhormone, die auch für die Sexualfunktion der Frau wichtig sind. Weiters verstärkt es die Durchblutung im Genitalbereich und damit die Füllung der Schwellkörper. Dadurch werden die Erregbarkeit und die Erregung gesteigert. Darüber hinaus wirkt es angstlösend und entspannend. Alle drei Effekte könnten sich bei Frauen positiv auf die Sexualfunktion auswirken, insbesondere auch bei jenen zahlreichen, die aufgrund hoher Stressbelastung die Lust auf Sex verloren haben. Damit wird Damiana zu einem wichtigen Baustein in der Behandlung von sexueller Lustlosigkeit.

Quelle: Hennrich.PR - Agentur für Gesundheit & Kommunikation (Pressemappe zum Pressefrühstück "Weibliche Lust - Was hilft bei nachlassendem sexuellen Interesse?"; Statement Prim. Dr. Heidemarie Abrahamian; Fotohinweis: Galerie: © Franz Johann Morgenbesser);

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