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Zöliakie: Frühkindliche Infektionen erhöhen das Glutenunverträglichkeit-Risiko

Zöliakie: Frühkindliche Infektionen erhöhen das Glutenunverträglichkeit-Risiko

Infektionen im Babyalter erhöhen Forschern zufolge das Risiko für eine spätere Glutenunverträglichkeit.


Vor allem wiederholte Magen-Darm-Erkrankungen im ersten Lebensjahr können das Risiko für eine Zöliakie fördern, wie das Institut für Diabetesforschung am Helmholtz-Zentrum München am Dienstag mitteilte.

 

Menschen mit Zöliakie vertragen das Klebereiweiß Gluten nicht, das in den meisten Getreidesorten wie Weizen, Dinkel und Roggen vorkommt. Sie müssen daher bestimmte Lebensmittel meiden. Zuvor hatten die Forscher bereits einen Zusammenhang zwischen Infektionen im frühen Kindesalter und der Entstehung von Typ-1-Diabetes nachgewiesen. Das höchste Erkrankungsrisiko beobachteten sie bei Kindern mit wiederholten Atemwegsinfektionen innerhalb der ersten sechs Lebensmonate.

 

Das Risiko, an einer Zöliakie zu erkranken, war hingegen besonders hoch, wenn Kinder im ersten Lebensjahr Infektionen des Magen-Darm-Trakts hatten. Die Wissenschafter werteten dafür Datensätze der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns von mehr als 295.000 Kindern aus, die in den Jahren 2005 bis 2007 geboren wurden.

 

Insgesamt entwickelten 853 Kinder eine Glutenunverträglichkeit - ein Anteil von 0,3 Prozent. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift "American Journal of Epidemiology" veröffentlicht.

Quelle: APA

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