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ÖÄK: Steinhart als Bundesobmann der niedergelassenen Ärzte bestätigt

ÖÄK: Steinhart als Bundesobmann der niedergelassenen Ärzte bestätigt

Arbeitsschwerpunkte: Freiberuflichkeit stärken – Attraktive Bedingungen für Jungmediziner – Proaktive Gesundheitspolitik für Patienten und Ärzte


Der Obmann der Bundeskurie niedergelassene Ärzte der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), Johannes Steinhart, wurde heute, Donnerstag, im Vorfeld des 135. Österreichischen Ärztekammertages in seiner Funktion bestätigt. Als seine Arbeitsschwerpunkte für die kommenden fünf Jahre nannte er die Stärkung der ärztlichen Freiberuflichkeit, den Kampf für bessere Arbeitsbedingungen im Kassenbereich – vor allem im Hinblick auf Jungärzte – sowie eine proaktive Gesundheitspolitik für Patienten und für Ärzte.

Als 1. Stellvertreter Steinharts wurde der Allgemeinmediziner und Obmann der Tiroler Kurie niedergelassene Ärzte, Edgar Wutscher, gewählt. Der bisherige 2. Stellvertreter, der steirische Urologe Norbert Meindl, wurde in dieser Funktion bestätigt.

Stärkung der Freiberuflichkeit und bessere Arbeitsbedingungen

Bundeskurienobmann Johannes Steinhart erklärte nach seiner Wahl: „Seit Langem ist das Einsparen oberste Maxime der heimischen Gesundheitspolitik, und zwar unter dem Deckmantel einer vorgeblich besseren medizinischen Versorgung. Wenn aber Medizin nur noch nach ökonomischen Prinzipien betrieben werden soll, so werten wir das als Angriff auf die ärztliche Freiberuflichkeit“, erklärte Steinhart. Die Patienten müssten sich auch weiterhin darauf verlassen können, dass sie von ihrem Arzt, ihrer Ärztin unabhängig von wirtschaftlichem oder politischem Druck bestmöglich behandelt werden. Auf das hohe Gut der ärztlichen Freiberuflichkeit werde die Vertretung der niedergelassenen Ärzte in den kommenden Jahren ganz besonders achtgeben, so der wiedergewählte Bundeskurienobmann.

„Im Kassenbereich brauchen wir dringend eine größere Bandbreite der Zusammenarbeitsformen. Viele junge Ärztinnen und Ärzte scheuen den Sprung in die Selbstständigkeit, eine prinzipielle Ablehnung sehen wir aber nicht, ganz im Gegenteil“, so Steinhart.

Gefordert seien vielmehr Modelle, die den Jungen die Chance geben, in die Führung einer Ordination hineinzuwachsen.

Proaktive Gesundheitspolitik

Genauso wichtig sei der Kampf gegen die Fließbandmedizin als Folge der teils völlig überkommenen Honorar- und Leistungskataloge. Steinhart: „Ich werde dafür kämpfen, das Ärztinnen und Ärzte ihr fachliches und menschliches Repertoire in der Patientenbehandlung wieder voll zum Einsatz bringen können, ohne ständig durch Bürokratie und Sparwahn gebremst zu werden.“ Wesentliches Element einer proaktiven Gesundheitspolitik sei auch die Förderung der Präventions- und Vorsorgemedizin. „Gemeinsam mit anderen Gesundheitsberufen wollen wir alle Anstrengungen unternehmen, um den Stellenwert der Prävention auch in Österreich auf internationales Niveau zu bringen.“

Dr. Johannes Steinhart (62), geboren in Wien, schloss seine Ausbildung zum Facharzt für Urologie 1992 ab. Danach war er bis 2015 in der Krankenanstalt des Göttlichen Heilands in Wien tätig, der er im gleichen Zeitraum als Ärztlicher Leiter und Geschäftsführer vorstand. Steinhart führt eine urologische Kassenpraxis und steht seit 1999 der Kurie niedergelassene Ärzte der Ärztekammer für Wien vor. Seit 2012 ist er zudem Obmann der Bundeskurie niedergelassene Ärzte der Österreichischen Ärztekammer.

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