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Acrylamid: Landwirtschaftsminister Rupprechter gegen die neue "Pommes-Verordnung" der EU

Acrylamid: Landwirtschaftsminister Rupprechter gegen die neue "Pommes-Verordnung" der EU

Landwirtschaftsminister Rupprechter will kein "unnötiges Bürokratiemonster"


Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) hat seine Abneigung gegen neue EU-Regeln für das möglicherweise krebserregende Acrylamid in Lebensmitteln wie Pommes frites bekräftigt.

 

Wir brauchen sicher keine Frittenpolizei in Österreich und Europa,

erklärte er am Rande eines Pressegesprächs. Rupprechter stellte sich "klar gegen die Pommes-Verordnung", diese würde lediglich eine weitere Belastung für die Gastronomie darstellen.
Es handle sich um ein "unnötiges Bürokratiemonster", gegen das er sich mit aller Kraft stellen will, betonte der Ressortchef. Einmal mehr forderte er auch eine Vereinfachung der Allergenverordnung.

Neue Regeln für Lebensmittelhersteller und Restaurants ab 2019
Die neuen EU-Regeln sollen ab 2019 das möglicherweise krebserregende Acrylamid in Lebensmitteln wie Pommes frites, Chips oder Knäckebrot so weit wie möglich zurückdrängen. Experten der EU-Mitgliedsländer billigten eine Vorlage der EU-Kommission mit neuen Regeln für Lebensmittelhersteller, Restaurants und Bäckereien. 

Acrylamid entsteht beim Rösten, Backen, Braten oder Frittieren vor allem bei besonders stärkehaltigen Lebensmitteln wie Kartoffeln und Mehl. In Tierversuchen wurde ein erhöhtes Krebsrisiko nachgewiesen, wenn man den Stoff zu sich nimmt. Ziel der neuen EU-Regeln ist es, beim Garen möglichst wenig Acrylamid entstehen zu lassen. 

So wird zum Beispiel vorgegeben, Kartoffelsorten mit wenig Stärke zu verwenden und Pommes frites vor dem Frittieren einzuweichen oder zu blanchieren, um die Stärke auszuwaschen. Außerdem sollen die Hitze beim Garen auf das Nötigste begrenzt und die Waren so wenig wie möglich gebräunt werden, um die Entstehung von Acrylamid zu drosseln. Bräunungstabellen sollen dazu in der Praxis einen Anhaltspunkt geben. 
Die Gastronomie befürchtet großen Mehraufwand und wehrt sich gegen die geplanten Auflagen. Gesundheitsexperten mahnen jedoch, die Aufnahme von Acrylamid so weit wie möglich zu verringern.

Quelle: APA / dpa

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