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AIDS - geht uns das noch etwas an?

AIDS - geht uns das noch etwas an?

Unter diesem Motto fand der Vortrag in der AIDS-Hilfe Steiermark am 12.03.2018 in Graz statt


AIDS! Geht uns das noch was an?

 

Mit dieser provokanten Frage startete Frau Dr. Flora Hutz Ihren interessanten und aufschlussreichen Vortrag.

 

Man hat momentan das Gefühl, als sei dieses Thema völlig aus den Augen der Menschen verschwunden, was unter anderem die Motivation für diesen Info-Abend war, so die Referentin.

 

Frage

 

Laut WHO (World Health Organisation) gibt es weltweit jährlich 448 Millionen Neuinfektionen von sexuell übertragbaren Infektionen bei den 19-49-Jährigen (ohne HIV).

Die Gründe hierfür sind, dass ungeschützter Geschlechtsverkehr und auch Resistenten gegen Antibiotika zunehmen.

 

Zu allererst gab uns Frau Dr. Hutz eine Übersicht von allen STI (sexuell übertragbaren Infektionen):

 


Virale Infektionen:

 

  • Herpes genitalis/Herpes labialis
  • Hepatitis (A, B, C, D, E)
  • HPV (Humanes Papillomavirus - Auslöser für Gebärmutterhalskrebs & Feigwarzen)
  • HIV (Human Immunodeficiency Virus/Humanes Immunmangel-Virus)


Bakterielle Infektionen:

 

  • Tripper/Gonorrhoe
  • Chlamydien (häufiger Auslöser für unerfüllten Kinderwunsch)
  • Syphilis/Lues (gefährliche Erkrankung die das zentrale Nervensystem befallen kann und bis hin zur ausgesprägten Demenz führen kann)
    --> Syphilis-Test bei der AIDS-Hilfe um € 18,- möglich


Pilze:

  • Pilzinfektionen (Erreger lauern in der Therme/Dampfbad)


Nach dieser tollen Übersicht erfuhren wir alles wissenswerte rund um HIV bzw. AIDS.

Frau Dr. Hutz erzählte uns, dass offene Wunden und unsere Schleimhäute (Auge, Nase, Mund, Scheide, Penis (Eichel), After) die sogenannten Eintrittspforten des Virus sind, wobei man hier zwischen infektiösen und nicht infektiösen Körperflüssigkeiten unterscheiden muss.

 

Zu den infektiösen Flüssigkeiten zählen Blut, Samenflüssigkeit, Scheidenflüssigkeit und Muttermilch.

Speichel, Schweiß, Urin/Kot und Tränen gehören zu den nicht infektiösen Körperausscheidungen.

 

HIV wird durch Sex ohne Kondom, durch die Geburt bzw. das Stillen und dem Gebrauch von verseuchten Nadeln und Spritzen übertragen.

 

Schutz vor einer Infektion bietet hauptsächlich die Verwendung von Kondomen bei sexuellen Kontakten mit Personen mit unbekanntem HIV-Status und natürlich absolute Treue in der Partnerschaft nach einer HIV-Testung.

 

 

 

 

Man sollte eigentlich meinen, dass dies allgemein bekannt ist und sich jeder verantwortungsbewusst daran hält - jedoch zeigen die Zahlen etwas anderes.

 

Die Tendenz der HIV-Neudiagnosen ist deutlich steigend:

 

Österreich: +15% (2016 zu 2017)

Steiermark: +26% (2016 zu 2017)

 

Somit können wir alle die Frage zu Beginn des Vortrages mit einem klarem JA - AIDS geht uns ALLE noch etwas an - beantworten. Die Wichtigkeit der Aufklärung ist somit wichtiger denn je!

 

Für nähere Informationen zur kostenlosen und anonymen Testung und Beratung besuchen Sie die Website der AIDS-Hilfe: https://www.aids-hilfe.at

 

 

Bericht: Christina Neumayer/CredoWeb

 

 

 

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