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Neues Infoblatt „Blase, Darm & Sexualität“

Neues Infoblatt „Blase, Darm & Sexualität“

Im Rahmen der heurigen Welt-Kontinenz-Woche widmet sich die Medizinische Kontinenzgesellschaft Österreich (MKÖ) dem Thema Funktionsstörungen von Blase oder Darm und stellt ein neues Infoblatt vor.


Ist die Sexualität beeinträchtigt, kann das viele Ursachen haben. Unter anderem können diverse Erkrankungen und Behandlungen Grund für eine Störung der Sexualfunktion oder des -erlebens sein – zum Beispiel nach gynäkologischen Operationen, nach einer Prostataentfernung, durch Krebstherapien wie Chemo- oder Strahlentherapie, bei neurologischen Erkrankungen wie MS oder Querschnittslähmung etc. Aber auch die Scham über einen unwillkürlichen Harn- oder Stuhlverlust und der damit verbundene Attraktivitätsverlust durch die wichtigen Inkontinenzhilfsmittel kann Auslöser für Sexualstörungen sein.

Für Betroffene ist wichtig, möglichst rasch professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen,

rät die Kontinenz- und Stomaberaterin sowie diplomierte Sexualberaterin Martina Signer, DGKP. „Sie sollten für sich selbst und dann gemeinsam mit der Partnerin/dem Partner überlegen, wie sie trotz Beeinträchtigung wieder befriedigende sexuelle Begegnungen erleben können.“

 

Neues Infoblatt „Blase, Darm & Sexualität“

 

Die Medizinische Kontinenzgesellschaft Österreich (MKÖ) gibt Factsheets heraus, die jeweils kompakte und konkrete Information zu den unterschiedlichen Aspekten einer Blasen- oder Darmschwäche sowie leicht umsetzbare Tipps für die Erhaltung bzw. Wiedererlangung einer gesunden Blase und eines gesunden Darms enthalten.

 

Anlässlich der heurigen Welt-Kontinenz-Woche von 18.-24. Juni wurde das Thema „Blase, Darm & Sexualität“ von MKÖ-Vorstandsmitglied und Sexualberaterin Martina Signer aufbereitet, das nun kostenlos bei der MKÖ angefordert werden kann. Das Infoblatt „Blase, Darm & Sexualität“ der MKÖ finden Sie im Anhang.

 

Ein paar Tipps der Expertin im Überblick:

 

  • Vor einem intimen Date sollte allzu üppiges Essen vermieden werden, denn dadurch werden Blase und Darm stark angeregt.

  • Vorsicht mit Alkohol. Wenn dann eher nur sehr kleine Mengen, denn Alkohol regt die Harnausscheidung sowie die Darmtätigkeit an.

  • Schöne Unterwäsche oder Dessous können problemlos getragen werden, indem ein neuartiger kleiner Schutzstreifen, der bei Frauen zwischen die Schamlippen und bei Männern in die Analfalte eingelegt wird. Der Schutzstreifen ist praktisch unsichtbar und kann einige Tropfen Harn bzw. eine geringe Stuhlverschmutzung auffangen. Erst unmittelbar vor dem Geschlechtsverkehr wird er diskret entfernt.

  • Stomaträgerinnen können den Stomabeutel kreativ verstecken: in Spezialunterwäsche mit eingearbeiteten Schutztaschen aus Spitze oder Satin aber auch unter raffinierten Dessous, wie z.B. einem speziellen Spitzengürtel, bzw. selber genähten Teilen.

  • Speziell ausgebildete Fachkräfte unterstützen und beraten in Einzel- und Paargesprächen. Betroffene Menschen sowie deren Partner können Ängste und Veränderungen ihres sexuellen Erlebens in einer vertrauensvollen und diskreten Atmosphäre ansprechen. Auf www.kontinenzgesellschaft.at gibt es Anlaufstellen, die Sexualberatung anbieten.

Welt-Kontinenz-Woche: aktiv gegen das Tabu

 

Blasen- und Darmschwäche sind weit verbreitet – laut WHO ist die Inkontinenz eine der häufigsten Leiden weltweit. In Österreich kann etwa eine Million Menschen den Abgang von Harn oder Stuhl nicht mehr kontrollieren. Trotz des enormen Leidensdrucks spricht nicht einmal die Hälfte aller Betroffenen darüber und sucht ärztliche Hilfe.

 

Die Woche vom 18.-24. Juni steht mit der „Welt-Kontinenz-Woche“ daher im Zeichen der Inkontinenz. Ziel der Aktionswoche ist, betroffene Menschen über die Möglichkeiten der Vorbeugung sowie Behandlung zu informieren und das schambesetzte Leiden ein Stück weit aus dem Tabu zu holen. Die MKÖ ist in dieser Woche aktiv: Es finden Informationsveranstaltungen statt, ein kostenloses Info-Paket wird verschickt, Experten beraten per Telefon und E-Mail. Es wurden neue Infoblätter entwickelt und ein Selbsttest online gestellt, der die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer behandlungswürdigen Inkontinenz aufzeigt und ein einfacher erster Schritt ist, dass Patienten den Mut haben, den Arzt auf ihr Problem anzusprechen.

 

Mehr Information über die Aktivitäten der MKÖ im Rahmen der Welt-Kontinenz-Woche finden Sie hier.

Quelle: Presseinformation der Medizinischen Kontinenzgesellschaft Österreich

ANHÄNGE

pdf
MKÖ-Factsheet Sexualität

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