Artikel

Wandern: Hochsaison für Unfälle im August

Wandern: Hochsaison für Unfälle im August

So schön das Wandern und Bergsteigen in Österreich auch ist, manchmal nimmt es einen unschönen Ausgang - und das besonders oft im August. Im Jahr 2017 verletzten sich laut KFV rund 10.600 Personen beim Wandern in Österreichs Bergen so schwer, dass sie in einem Spital behandelt werden mussten. 18 Prozent aller Wander-Unfälle ereigneten sich im August, was ihn zum unfallträchtigsten Monat machte.


"Nur selten ist heutzutage mangelhafte Ausrüstung die Unfallursache", weiß Christian Kräutler, Leiter des Bereichs Haushalts-, Freizeit- und Sportsicherheit im Kuratorium für Verkehrssicherheit. Meist seien es ganz banale Gründe wie Übermüdung, Erschöpfung und Überforderung, die zu Verletzungen führten. Die beste Waffe im Kampf gegen die Ursachen sei jedenfalls eine gute Vorbereitung auf die Wandertour.


Eine aktuelle Erhebung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit unter Wanderern aus sieben Bundesländern zeigte jedoch, dass die Vorbereitung auf die Zeit in den Bergen mehrheitlich ungenügend war. Lediglich 31 Prozent der Befragten trainierten vor ihren Wandertouren aktiv ihre Kondition, zur Pausenplanung machten sich nur 23 Prozent Gedanken. Am folgenreichsten kann es jedoch sein, wenn keine Informationen über den Tourverlauf und den geplanten Rückkehrzeitpunkt einer Vertrauensperson mitgeteilt werden.

 

70 Prozent der befragten Wanderer verzichteten darauf und riskierten somit, im Ernstfall lange unentdeckt zu bleiben. Auch wenn beinahe alle ein Mobiltelefon mit sich führten, hatte jede fünfte Person zum Zeitpunkt der Befragung keinen Empfang - ein Notruf wäre in diesen Fällen nicht möglich.

Moderne Kommunikationstechnik ersetzt daher in keinem Fall die Kenntnis des alpinen Notsignals,

sagt Kräutler. Das alpine Notsignal wird als solches erkannt, wenn optische oder akustische Signale beliebiger Art in regelmäßigen Abständen sechs Mal in der Minute abgesetzt werden. Retter reagieren mit drei Signalen pro Minute.


Das Befolgen von ein paar Grundregeln hilft, Notsituationen zu vermeiden: Die Länge und Schwierigkeit der Wanderroute sollte sich an der Verfassung des schwächsten und unerfahrensten Teilnehmers orientieren. Das Einholen von Informationen über die gewählte Route und das zu erwartende Wetter hilft böse Überraschungen zu minimieren. Im freien Gelände und abseits der gekennzeichneten Wege ist besondere Vorsicht angesagt - hier passieren die meisten Unfälle. Schließlich sollte auch der Abstieg nicht unterschätzt werden. Mangelnde Konzentration und Müdigkeit können rasch zu Fehltritten führen.

Quelle: APA

Kommentare