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Mit Bewegung Depressionen entgegenwirken

Mit Bewegung Depressionen entgegenwirken

Bewegung macht gute Laune. Sport beugt seelischen Störungen aber nicht nur vor, sondern ist auch bei bereits bestehenden psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen sinnvoll. Besonders vorteilhaft ist Ausdauertraining wie Laufen, Walken und Schwimmen.

 

Positive Effekte von Bewegung bei Depressionen sind mittlerweile wissenschaftlich gut belegt. So konnten deutsche Forscher nachweisen, dass der Körper bei Ausdauerbelastung einen Nervenwachstumsfaktor ausschüttet, der bei Menschen mit wiederkehrenden Depressionen vermindert ist. So kann Sport vor allem bei leichteren Depressionen hilfreich sein. Wichtig ist aber, nicht zu verbissen an die Sache heranzugehen und sich möglichst Erfolgserlebnisse zu schaffen. Das Gefühl, selbst gegen die Erkrankung aktiv sein zu können, kann beflügeln und das Selbstwertgefühl stärken, die Körperwahrnehmung verbessern und von negativen Wahrnehmungen und Empfindungen ablenken.

 

Auch die feste Struktur, die regelmäßiges Training mit sich bringt, kann sich positiv auf die Symptome einer Depression auswirken. Nicht zuletzt lässt sich mit Aktivität Stress abbauen. Das Problem: Ein zentrales Element einer Depression ist die Antriebslosigkeit. Und wer noch nie Sport gemacht hat, dem wird der Anfang wahrscheinlich schwerer fallen. Damit es so weit nicht kommt, sollte man bei ersten Anzeichen für eine Depression, die länger als zwei Wochen anhalten, mit seinemHausarzt sprechen. Dazu zählen anhaltend gedrückte Stimmung,Antriebslosigkeit, Verlust von Interessen, Schlaflosigkeit, Verlust von sexuellem Interesse sowie Reizbarkeit und Angst. Der Hausarzt kann unter Umständen zu einem Facharzt überweisen. Grundsätzlich sind Depressionen gut behandelbar.


Doch nicht nur Sportarten wie Laufen oder Schwimmen können hilfreich sein. AuchWandern hat nachgewiesene positive Effekte. So ergab eine Studie des Salzburger Universitätsklinikums, dass regelmäßiges Wandern den Selbstwert, die Schlafqualität und den Appetit verbessert sowie Depressionen, Hoffnungslosigkeit und Selbstmordgedanken verringert. Speziell in den Bereichen Freude und Selbstwertgefühl kam es in der Wanderphase - die Belastung lag im leichten und mittleren Trainingsbereich - bei vielen Teilnehmern zu einer Steigerung, wobei die Ängstlichkeit abnahm. Die Hoffnungslosigkeit war am Ende des Studienzeitraumes deutlich geringer. Während der Wanderphasen nahmen die Depressionen ab, in den Nicht-Wanderphasen stiegen sie an. Am Ende des Wanderprogramms konnten auch Angst- und Borderline-Symptome reduziert werden.

 

So sinnvoll Bewegung ist, sollte man das Ganze aber besser nicht zu verbissen angehen - sonst bewirkt man unter Umständen das Gegenteil. Wer übertrieben viel trainiert, kann die schützende Wirkung des Sports zunichtemachen und erst recht an einer Depression erkranken. Körper und Seele können die Belastung durch Leistung und Wettbewerb dann einfach nicht mehr wegstecken.

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