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Welttag des Sehens: "Gutes Sehen bedeutet Lebensqualität"

Welttag des Sehens: "Gutes Sehen bedeutet Lebensqualität"

Der Verband der österreichischen Augenärztinnen und Augenärzte unterstützt anlässlich des heutigen Welttags des Sehens die weltweite Initiative „VISION 2020 – Das Recht auf Augenlicht“, die sich zum Ziel gesetzt hat, vermeidbare Blindheit und Sehbehinderung durch Früherkennung zu überwinden. Weltweit sind laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 217 Millionen Menschen sehbeeinträchtigt und 36 Millionen Menschen blind. 80 Prozent davon müssten nicht blind oder sehbehindert sein, wenn ihnen rechtzeitig geholfen würde!

  

Rund 318.000 Österreicherinnen und Österreicher betroffen

 

Gemäß einer Erhebung der Statistik Austria im Auftrag des Sozialministeriums aus dem Jahr 2007, sind in Österreich 3,9 Prozent der Bevölkerung, also rund 318.000 Menschen dauerhaft sehbeeinträchtigt. Diese Menschen können trotz Brille, Kontaktlinsen oder Sehhilfe nicht gut oder gar nicht sehen. Von einer Sehbehinderung spricht man dann, wenn die Sehschärfe bzw. das Gesichtsfeld stark eingeschränkt sind. Blindheit wird durch eine maximale Einschränkung der Sehstärke oder des Gesichtsfeldes definiert und reicht bis hin zur fehlenden Wahrnehmung jeglichen Lichtscheins.

 

Risikogruppe: über 50-jährige

 

Die häufigsten Ursachen für Sehbeeinträchtigung und Erblindung sind die Altersbedingte Makula-Degeneration, das Glaukom (Grüner Star)  und die diabetische Retinopathie.

Diese altersbedingten und chronischen Augenerkrankungen treten meist ab dem 50. Lebensjahr auf und werden künftig aufgrund der demographischen Entwicklung und der steigenden Lebenserwartung noch zunehmen. Da die Symptome oftmals erst eintreten, wenn bereits irreversible Schäden entstanden sind, ist vor allem die Früherkennung durch eine jährliche augenärztliche Kontrolle so wichtig,

informiert Dr. Peter Gorka, Präsident der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft (ÖOG). „Denn: konnten wir diese Erkrankungen bis vor einigen Jahren noch kaum behandeln, so sind sie aufgrund der wissenschaftlichen Fortschritte inzwischen gut therapiebar“, so Gorka weiter.

 

Altersbedingte Makuladegeneration

 

Die Altersbedingte Makuladegeneration (AMD), ist eine häufig auftretende Erkrankung der Netzhautmitte (Makula) und betrifft vor allem Menschen ab dem 50. Lebensjahr. Durch die Beschädigung von Sinneszellen im Bereich der Makula wird die Naharbeit erschwert bzw. später unmöglich. Es treten Schwierigkeiten beim Lesen und Autolenken (auch Führerscheinverlust!) auf, einzelne Buchstaben fallen aus, gerade Linien erscheinen geknickt oder verzerrt.

 

Glaukom

 

Das Glaukom, auch „Grüner Star" genannt, ist eine Erkrankung des Sehnervens und der Netzhautnervenfaserschicht. Die Krankheit verläuft schleichend und wird oft erst erkannt, wenn der Sehnerv bereits irreparabel geschädigt ist. Die Betroffenen leiden dann unter Gesichtsfeldausfällen, die bis zur völligen Erblindung reichen können. In Österreich sind über 80.000 Menschen davon betroffen, ein Großteil davon ahnt nichts von der Erkrankung.

 

Diabetische Retinopathie

 

Neun von zehn Personen mit Typ-1 Diabetes und mehr als die Hälfte der Personen mit Typ-2-Diabetes leiden nach längerer Erkrankung unter diabetischen Netzhautveränderungen (diabetische Retinopathie). Betroffene bemerken im Anfangsstadium einer diabetischen Retinopathie meist nichts davon. Eine frühe Erkennung und Behandlung kann bleibende Schäden und eine Erblindung verhindern.

 

Früherkennung durch regelmäßige augenärztliche Kontrolle

 

Generell gilt: Je früher eine Augenerkrankung erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Erfolgsaussichten. „In Österreich sind wir in der glücklichen Lage einer guten augenärztlichen Versorgung. Es ist nur wichtig, dass Patientinnen und Patienten rechtzeitig kommen und ihre Augen regelmäßig untersuchen lassen. Denn Blindheitsvermeidung ist eines der kostengünstigsten Maßnahmen der Gesundheitspolitik und für den Patienten/die Patientin gilt: Gutes Sehen bedeutet Lebensqualität“, so Gorka abschließend.

 

Die Österreichischen Augenärztinnen und Augenärzte

 

Die Österreichische Ophthalmologische Gesellschaft (ÖOG) ist ein 1954 gegründeter Verein mit Sitz in Wien. In ihm sind rund tausend in Ordinationen oder in den Spitälern tätige Augenärztinnen und Augenärzte aus ganz Österreich organisiert. Mit wissenschaftlicher Arbeit, mit Aus,- und Weiterbildungsangeboten und konsequenter Patientenorientierung unterstützt der Verein präventiv, kurativ und publizistisch, was die zentrale Botschaft der Österreichischen Augenärztinnen und Augenärzte ist, nämlich: „Augengesundheit ist mehr als nur gutes Sehen.“

 

Über VISION 2020

Quelle: Pressemeldung der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft (ÖOG)

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