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Hitze und Dampf für weichere und zartere Haut

Hitze und Dampf für weichere und zartere Haut

Wenn sich die Herbstnebel übers Land legen, hat die Sauna Hochsaison. Das gesunde Schwitzen und der anschließende kalte Guss kurbeln nicht nur den Kreislauf an und heben dadurch die Laune. Regelmäßiges Saunieren stärkt auch das Immunsystem und macht sogar schön: Die Heiß-Kalt-Reize straffen das Gewebe, kurbeln die Durchblutung der Haut an, entschlacken und reinigen die Poren.

 

Die klassische Sauna konfrontiert den Organismus mit 70 bis über 100 Grad Celsius. Weil die Luft im Schwitzbadkammerl extrem trocken ist, beginnt der Saunierende rasch zu transpirieren. Die Verdunstung verhindert, dass sich die Haut zu sehr erhitzt. Ihre Oberflächentemperatur steigt so nie über 42 Grad. Hohe Luftfeuchtigkeit in der Saunakammer würde als äußerst unangenehm empfunden.

Das kann das Heißluftbad

Der Saunagang kurbelt den Kreislauf an. Der Körper registriert einen Temperaturanstieg und meldet: "Leichtes Fieber." Das lockt vermehrt Abwehrstoffe ins Blut. Studien haben gezeigt, dass sich die Anzahl der Fresszellen, die Viren und Bakterien bekämpfen, verdoppeln kann. Forschern zufolge kommt es beispielsweise zu einer stärkeren Produktion von Interferon, das bei der Abwehr von Infekten eine wichtige Rolle spielt.

 

Die vorbeugende Wirkung beruht außerdem auf dem "Training" der Blutgefäße der Haut und in den Schleimhäuten der Atemwege mittels der Abfolge von intensiver Wärme und darauffolgender Abkühlung. Um das Immunsystem nachhaltig zu stärken, muss man allerdings mindestens sechs Monate lang regelmäßig - einmal pro Woche drei Saunagänge - schwitzen.

 

Hat einen die Erkältung erst einmal erwischt, sollte man das kollektive Schwitzen aber meiden, nicht nur aus Rücksicht auf die anderen Gäste. Denn auch wenn ein finnisches Sprichwort dazu sinngemäß meint, "Wer in die Sauna gehen kann, kann in die Sauna gehen" - im Falle einer bestehenden Erkrankung ist der Körper nach Ansicht vieler Experten so mit Abwehrmaßnahmen beschäftigt, dass zu heftiges Schwitzen da unnötigen Stress bedeuten würde.

Saunieren als Beauty-Therapie

Der Stoffwechsel der Haut steigert sich um das bis zu Dreifache. Die Hornschicht quillt leicht auf, wodurch sich abgestorbene Hautschüppchen spätestens unter der Dusche ablösen. Weil sich die Blutgefäße erweitern, wird die Haut auch besser durchblutet. Danach wirkt der Teint frisch und rosig.

 

Jede Pore sondert Schweiß ab: Ein halber bis zu eineinhalb Liter Wasser werden dem Körper während des Saunaganges entzogen. Eine wichtige Regel lautet: Erst nach der Sauna trinken. Dann wird zugeführte Flüssigkeit schnell ins Blut aufgenommen, das verhindert die Eindickung, die normalerweise stattfinden würde. Der Körper versucht diesen Prozess auszugleichen, indem er Wasser aus dem Gewerbe ins Blut überführt. Die eigentliche Entschlackung findet dann über Nieren und Harnwege statt.

Beliebte Alternativen

Weniger schweißtreibend als die Sauna und auch für empfindliche Haut zu empfehlen ist das Sanarium (oder Biosauna) bei bis zu 60 Grad und etwas feuchterer Luft. Wer trockene Hitze gar nicht mag, wird das Dampfbad mit fast 100-prozentiger Luftfeuchtigkeit lieben. Dem wohltuenden Nebel können ätherische Öle beigemischt werden. Eukalyptus und Pfefferminz helfen Schnupfennasen beim Durchatmen, Bergamotte entspannt und Zitronen heben die Stimmung. In Verbindung mit einer Farblicht-Therapie wirkt die Behandlung gleich doppelt wohltuend auf die Psyche. Rotes Licht verspricht mehr Aktivität, Gelb soll die Konzentration fördern, Blau beruhigt und Grün mildert Schlafstörungen.

 

Schwitzen, ob in trockener Hitze oder Dampf, macht die Haut streichelweich. Diesen Effekt kann man durch Peeling noch steigern. Körperhaut braucht jedenfalls eine regelmäßige Pflege. Bleibt die Haut trotzdem rau oder bei Problemen mit den Nägeln, empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen.

Quelle: APA

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