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Vitamin D-Mangel steigert Blutdruck und macht Gefäße steifer

Ist der Körper lange Zeit mit Vitamin D unterversorgt, dann hat das laut einer Wiener Studie Veränderungen der Blutgefäße zur Folge. Forscher der Veterinärmedizinischen Universität Wien haben herausgefunden, dass der Mangel die Adern steifer werden lässt. Als Folge können sich die Gefäße unmittelbar nach einem Pumpstoß des Herzens schlechter ausdehnen, was zu erhöhten Blutdruckamplituden führe.


Damit Vitamin D in der Haut gebildet werden kann, benötigt der Körper die UV-B-Strahlung im Sonnenlicht. Da eine ausreichende Versorgung rein über die Ernährung nur schwer erreicht werden kann, droht vor allem in den Wintermonaten aufgrund der reduzierten Sonneneinstrahlung ein Absinken des Vitaminspiegels. Das erhöht wiederum das Risiko an Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, oder an Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Autoimmunerkrankungen und Krebs zu erkranken. Auf welchem molekularem Mechanismus diese Zusammenhänge beruhen sei bisher aber nicht klar gewesen, hieß es am Freitag in einer Aussendung.

 

Um diese Prozesse aufzuklären, schalteten die Vetmed-Wissenschafter die Vitamin D-Rezeptoren bei genetisch veränderten Mäusen aus. Damit konnte das Vitamin seine Wirkung im Körper der Tiere nicht mehr entfalten. Mit einer Spezialdiät stellten die Forscher zudem sicher, dass es den Tieren außer an Vitamin D an nichts mangelte.


Nach einem Jahr zeigten die Tiere eine höhere Blutdruckamplitude. Das heißt, der Unterschied zwischen dem Druck in den Adern unmittelbar nach dem Pulsschlag und der Phase, wo er am geringsten ist, fiel größer aus. In Gewebeanalysen zeigte sich, dass in der Hauptschlagader (Aorta) der Tiere mehr Kollagen eingelagert wurde und weniger elastische Fasern vorhanden waren. Zudem wurde dort das Enzym eNOS in geringeren Mengen ausgeschüttet, berichteten die Forscher kürzlich im Fachmagazin "Journal Molecular Endocrinology".

Dieses Enzym wird in der innersten Schicht der Blutgefäße, dem Endothel, gebildet und ist entscheidend für die Regulation des Blutdrucks. Das Enzym produziert nämlich Stickstoffmonoxid (NO), ein wichtiger Faktor für die Entspannung der glatten Muskulatur in den Blutgefäßen. Wird zu wenig NO gebildet, werden die Gefäße immer unflexibler,

erklärte die Molekularbiologin Olena Andrukhova in der Aussendung.


Als Folge davon können sich die Adern nach dem Pulsschlag nicht mehr so elastisch auf das einströmende Blut einstellen. Das bringt Nachteile, da der Druckanstieg normalerweise durch eine kurzfristige Erhöhung des Volumens der Adern abgefangen wird.

Das führt letztlich zum Bluthochdruck und anderen Kreislauferkrankungen. So steuert Vitamin D indirekt den Blutdruck,

so die Wissenschafterin, die mit ihren Kollegen auch Veränderungen in der Herzstruktur und Herzfunktion der Mäuse feststellte.

 

Zur Studie

Quelle: APA

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