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Reisediarrhoe: die häufigste Erkrankung bei Reisen in südliche Länder

Reisediarrhoe: die häufigste Erkrankung bei Reisen in südliche Länder

Die Verdauung spielt verrückt, Bauchkrämpfe und hoher Wasserverlust bringen die Urlaubsplanung durcheinander – obwohl Reisediarrhoe meist milde verläuft und nach einigen Tagen von selbst abklingt, brauchen Betroffene Bettruhe und ändern daher ihre Pläne. Reisediarrhoe wird oft falsch behandelt und kann vor allem bei Kindern lebensbedrohlich werden. Ein einfaches Mittel, das jeder im Urlaub selbst herstellen kann, kann das Schlimmste verhindern. Medikamente sollten nur in Ausnahmefällen verabreicht werden, raten MedizinerInnen.

 

Durchfallattacken auf Reisen sind meist eine Infektionskrankheit des Darmes, die durch Bakterien oder deren Ausscheidungsprodukte verursacht werden. Charakteristisch sind drei oder mehr ungeformte Stuhlgänge innerhalb von 24 Stunden, in schweren Fällen kombiniert mit zusätzlichen Symptomen wie Fieber, Krämpfen oder Erbrechen. Am wichtigsten ist der Ersatz der verloren gegangenen Flüssigkeit und der Mineralsalze. Für die Therapie der Erkrankungen stehen Salzlösungen zum Ausgleich des Wasser- und Salzverlustes durch Trinken (oralen Rehydratation) im Vordergrund. Diese sind dann in der vorgeschriebenen Menge Flüssigkeit aufzulösen. Die Rehydration verkürzt zwar nicht die Dauer des Durchfalls, aber sie schützt vor einer Entwässerung, die schnell kritisch werden kann. Vor allem bei Kleinkindern und älteren Menschen besteht die Gefahr der "Austrocknung". 

Grundsätzlich kann man den Flüssigkeitsverlust gut korrigieren, wenn man einem Liter Trinkwasser einen Teelöffel Kochsalz und einen Esslöffel Zucker zugibt, erhält man eine vernünftige Ersatzlösung, die nach jedem Stuhlgang getrunken werden sollte.

Ist der Stuhlgang blutig, sollte ein Arzt konsultiert werden, der dann wahrscheinlich ein Antibiotikum empfehlen wird. Wenn am Reiseziel keine gesicherte ärztliche Versorgung besteht, sollte vor der Reise mit dem Hausarzt eine Abklärung über entsprechende Antibiotika erfolgen.

 

Zur Vermeidung von Reisedurchfall raten MedizinerInnen, vor allem auf die Nahrungs- und Trinkwasser-Hygiene zu achten: nur gut gekochte, durchgebratene Speisen zu essen, kalte Büffets und rohes Gemüse zu meiden, kein Speiseeis zu sich nehmen und Trinkwasser im Zweifelsfall abzukochen.

 

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Quelle: APA / redaktionelle Bearbeitung: Simona Ganeva

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