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Die 10 gängigsten Schlaf-Mythen

Die 10 gängigsten Schlaf-Mythen

Auch das Thema Schlaf ist vor Mythen und Gerüchten nicht befreit. Umso wichtiger ist es daher auch, dass man hier Bewusstsein schafft und welche Auffassung die Schlafmedizin dazu vertritt. Zu den bekanntesten Fake News beim Thema Schlaf zählen:

#1 Genau 8 Stunden Schlaf sind optimal!

Tatsächlich ist es so, dass der Schlafbedarf eines Menschen individuell ist. Faktoren wie Gene, Schlafroutine, Alter oder auch der Gesundheitszustand beeinflussen dabei die Schlafdauer. Im Normalfall benötigt eine erwachsene Person zwischen 7 und 8 Stunden Schlaf pro Nacht. Jedoch ist nicht alleine die Schlaflänge entscheidend, sondern ebenso auch die Schlafqualität und -effizienz. Denn man kann tatsächlich 10 Stunden im Bett verbringen, davon jedoch nur 5 Stunden im Schlaf. Und trotzdem wird man sich am nächsten Tag nicht ausgeruht und erholt fühlen.

#2 Je kälter die Zimmertemperatur, desto besser!

Dieser Mythos ist nur teilbedingt richtig. Es stimmt, dass bei warmen Zimmertemperaturen der Körper zu wenig abkühlen und somit nicht die optimale Schlaftemperatur erreichen kann. Dies gilt jedoch auch für zu kalte Räume. Bei angemessener Schlafbekleidung sowie normalen Bettdecken geht man in der Schlafmedizin davon aus, dass die ideale Raumtemperatur zwischen 16°C und 20°C liegt.

#3 Ein Mittagsschlaf hilft bei Schlafproblemen!

Der sogenannte Powernap kann wahre Wunder bewirken, das ist unumstritten. Allerdings sollten Personen die bereits unter Einschlafstörungen leiden, besser auf dieses Schläfchen verzichten. Denn durch die kurze Regenerationsphase kann sich der Schlafdruck über den Nachmittag nicht richtig aufbauen. Das Einschlafen wird zusätzlich erschwert. Wer nachts schlecht schläft, sollte sich stattdessen besser tagsüber gut auspowern, um abends richtig müde zu sein. Wer hingegen unter einem Schlafdefizit leidet, wird vom Mittagsschlaf profitieren.

#4 Gesunde Schläfer wachen nachts nicht auf!

Beim nächtlichen Aufwachen handelt es sich um ein natürliches Phänomen. Im Normalfall werden diese kurze Wachphasen gar nicht bewusst wahrgenommen. Es erweckt bei den Betroffenen den Anschein, als würde man nachts ohne Unterbrechungen durchschlafen. Dabei ist es aus Sicht der Schlafmedizin vollkommen normal, dass man nachts bis zu 10 Mal die Stunde für einige Sekunden aufwacht. Erst vermehrte Wachphasen, die länger als 5 Minuten andauern, werden am nächsten Morgen bewusst registriert.

#5 Je älter man ist, desto weniger Schlaf benötigt man!

Auch hier handelt es sich um ein Gerücht. Denn es erweckt zwar den Anschein, dass ältere Personen weniger schlafen, da die Fähigkeit durchzuschlafen sinkt, jedoch können sie diese fehlenden Schlafdefizite besser durch kurze Schläfchen untertags wieder kompensieren.

#6 Aktivierender Abendsport fördert den Schlaf!

Egal ob nun körperlicher oder geistiger Natur – anstrengende Aktivitäten sollten abends vermieden werden. Das gilt auch für auspowernde Sportarten. Die Ankurbelung der Hirnaktivität und der Körpertemperatur sorgt dafür, dass das Einschlafen erschwert wird. Denn Körper und Geist benötigen eine gewisse Zeit um wieder herunterfahren zu können. Darum wird in der Schlafmedizin zwar entspannte Bewegung zB ein abendlicher Spaziergang oder das Lesen eines Buches, empfohlen. Nicht jedoch aktivierende Tätigkeiten, wie Videospiele, Kickboxen usw.

#7 Der Fernseh-Schlaf ist effektiv & gesund!

Bestimmt kennen Sie diese Situation: Sie sitzen abends auf der Couch und während des Filmes schlafen Sie ein. Dass dieser Schlaf nicht gerade zu den erholsamen Schlafarten zählt, ist unumstritten. Denn einerseits fehlt die körperliche Regeneration aufgrund des fehlenden Bettes. Andrerseits wird die Schlafqualität auch durch Licht- und Tongeräusche ständig unterbrochen. Der Schlaf fällt oberflächlich und wenig erholsam aus.

#8 Schäfchenzählen fördert das schnellere Einschlafen!

Britische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Durch die geforderte Konzentration des Zählens wird das Gehirn aktiviert. Wer tatsächlich schnell und erholsam einschlafen möchte, sollte daher besser an eine Strand- und Meerszenerie denken.

#9 Frühaufsteher sind weniger faul als Langschläfer!

Egal ob Sie nun zu den Lerchen (Frühaufsteher) oder zu den typischen Eulen (Langschläfer) zählen, es handelt sich dabei um einen Mythos wer glaubt, dass Frühaufsteher aktiver und weniger faul sind. Denn der Unterschied liegt lediglich in der Verschiebung der Leistungskurve. Während Frühaufsteher morgens bereits zu Hochtouren auflaufen, benötigen Eulen einfach mehr Zeit. Je später der Tag, desto aktiver wird hingegen die Eule, während die Lerchen ermüden und die Leitungskurve sinkt.

#10 Schnarchen ist ein Zeichen für einen guten Schlaf!

Ganz im Gegenteil! Schnarchgeräusche sind ein Zeichen für einen gestörten, wenig erholsamen Schlaf. Und darüber hinaus auch schädlich für die Gesundheit. Vor allem in Kombination mit nächtlichen Atemaussetzern (Schlafapnoe).

 

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