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Psychiatrische Behandlung zu Hause ist ein echtes Erfolgsmodell

Psychiatrische Behandlung zu Hause ist ein echtes Erfolgsmodell

Die Aufenthaltsdauer in psychiatrischen Kliniken von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen konnte durch die Integrierte Versorgung Salzburg (IVS) um 80 Prozent reduziert werden

 

Was im Frühjahr 2018 als Modellversuch begann, entwickelte sich in den vergangenen beiden Jahren zum absoluten Erfolgsmodell: Mobile Teams der Uniklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (Uniklinikum Campus CDK) und der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie am Kardinal Schwarzenberg Klinikum (Schwarzach) betreuen im Zuge der Integrierten Versorgung Salzburg (IVS) Menschen mit psychischen Krankheiten in deren eigenen vier Wänden. Zudem wurde die tagesklinische Versorgung in den Spitälern ausgebaut. Auch dadurch soll den Patientinnen und Patienten eine einfachere und raschere Rückkehr in den Alltag ermöglich werden.

 

Gesundheits- und Spitalsreferent Christian Stöckl zeigt sich angesichts der vorliegenden Statistik vom Erfolgsmodell der IVS, das in den vergangenen Jahren in Zusammenarbeit zwischen den Spitälern, den Sozialversicherungen sowie der Gesundheitsabteilung (Ressortzuständigkeit LH-Stv. Christian Stöckl) und Sozialabteilung (Ressortzuständigkeit LH-Stv. Heinrich Schellhorn) des Landes erarbeitet worden war, überzeugt: „Unser Ziel war es, die Bevölkerung noch besser zu versorgen und die Spitäler zu entlasten. Durch die tagesklinische und häusliche Versorgung sollte der sogenannte Drehtüreffekt verringert und verhindert werden. Diese Vorgaben konnten mehr als erfüllt werden.“ Seit dem Jahr 2018 wurden die Strukturen für die IVS kontinuierlich ausgebaut, die Finanzierung ist durch das Land sichergestellt. „Für die Zukunft hat mir ÖGK-Generaldirektor Bernhard Wurzer signalisiert, dass die Anstrengungen zur Besetzung von psychiatrischen Stellen im niedergelassenen Bereich verstärkt werden. Dadurch wird das Konzept der IVS noch attraktiver und stimmiger“, so Stöckl.

 

Die Auswertung der Statistik für die beiden ersten Jahre zeigt den durchschlagenden Erfolg der IVS: Insgesamt wurden 174 Patientinnen und Patienten betreut – 107 in der Versorgungsregion (VR) 51 (Stadt Salzburg, Flachgau, Tennengau) und 67 in der VR 52 (Pongau, Pinzgau, Lungau). „Es konnte die Dauer von stationären Aufenthalten, von Patientinnen und Patienten, die durch die IVS betreut wurden, um 80 Prozent reduziert werden – von durchschnittlich 73 Tagen auf 16 Tage nach dem Einschluss in die IVS“, berichtet Wolfgang Aichhorn, Vorstand der Uniklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Besonders erfreulich sei auch, dass die Zahl der Unterbringungen für diese Gruppe um 70 Prozent reduziert werden konnte, ergänzt Marc Keglevic, Primar der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie am Kardinal Schwarzenberg Klinikum: „Das heißt, nicht nur die Zahl der Aufnahmen insgesamt, sondern auch die Aufnahmen gegen den Willen der Betroffenen können durch die IVS deutlich reduziert werden.“

 

Zudem ergebe die Auswertung der Psychodiagnostik deutlich positive Befunde, wie die beiden Psychiater erklären: „Der allgemeine Gesundheitszustand verbessert sich signifikant. Auch die Lebensqualität und das ‚Funktionsniveau‘ unserer Patientinnen und Patienten steigen tendenziell an.“ Die inzwischen gut etablierte Struktur der IVS habe sich gerade in den vergangenen Wochen und Monaten von unschätzbarer Bedeutung in der Behandlung von Personen mit psychischen Krankheiten bewährt.

 

Die Salzburger Landeskliniken (SALK) versorgen als größter Gesundheitsanbieter Salzburgs mit 6450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr als 71.500 vollstationäre, 9700 tagesklinische und 1,2 Millionen ambulante Patientinnen und Patienten im Jahr. Sie bestehen aus dem Uniklinikum Salzburg mit dem Campus Landeskrankenhaus und Campus Christian-Doppler-Klinik in der Stadt Salzburg und den Landeskliniken in Hallein, St. Veit und Tamsweg.

 

Mit mehr als 500 Betten, 13 Primariaten und mehr als 50 Ambulanzen ist das Kardinal Schwarzenberg Klinikum in Schwarzach das zweitgrößtes Krankenhaus im Bundesland. Das in der Tradition der Barmherzigen Schwestern geführte Schwerpunktkrankenhaus der Versorgungsregion 52 (Pongau, Pinzgau, Lungau) steht neben seinem medizinischen Leistungsspektrum besonders auch für zuwendungs- und würdevolle Pflege bei jährlich rund 190.000 Patientenkontakten (davon rund 30.000 stationäre Patienten).

 

Bei Rückfragen:

Wolfgang Fürweger

Leiter Unternehmenskommunikation & Marketing

Uniklinikum Salzburg – SALK

+ 43 676 8997-20012

 

Mag. Florian Emminger

Leiter Unternehmenskommunikation & Marketing

Kardinal Schwarzenberg Klinikum

+ 43 664 2340560

www.salk.at

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