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Massive Auswirkungen auf den Leistungssport durch die Corona-Pandemie

Massive Auswirkungen auf den Leistungssport durch die Corona-Pandemie

Mehr als 2900 Leistungssportlerinnen und -sportler aus Österreich und Deutschland beteiligten sich an einer Studie

 

Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf den Leistungssport aus? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein Team aus deutschen und österreichischen Sportmedizinerinnen und -medizinern unter der Federführung der Abteilung Sportmedizin am Tübinger Universitätsklinikum (Ärztlicher Direktor Andreas Nieß) seit dem Frühjahr 2020 mithilfe eines Online-Fragebogens. Seither haben mehr als 2900 Leistungssportlerinnen und Leistungssportler aus Deutschland und Österreich an der Erhebung teilgenommen. Dabei erfolgte ein erster Aufruf zur Teilnahme im Frühjahr 2020, ein zweiter Aufruf Anfang Dezember 2020. Bis Mitte Februar hatten sich 767 Profisportler, 1360 Bundeskaderathleten und 1179 Landeskaderathleten beteiligt. Knapp 38 Prozent der Teilnehmenden gehören der Nationalmannschaft ihrer Sportart an.

 

Der Salzburger Kardiologe und Sportmediziner Josef Niebauer beteiligte sich an der internationalen Studie zur Auswirkung der Corona-Pandemie auf den Spitzensport. © SALK

 

Während bis Ende November lediglich bei 1,1 Prozent (24 von 2144) der Athletinnen und Athleten angaben, dass sie einen positiven Test auf SARS-CoV-2 hatten, stieg der Anteil der Infizierten im zweiten Abfragezeitraum auf 6,5 Prozent an (54/837). Stationäre Aufenthalte im Gesamtkollektiv waren bei 15 Athletinnen und Athleten oder 0,5 Prozent erforderlich gewesen. Überrascht waren Studienleiter Christof Burgstahler (Tübingen) und seine österreichischen Kollegen Jürgen Scharhag (Wien), Wolfgang Schobersberger (Innsbruck) und Josef Niebauer (Salzburg) über den hohen Anteil von Athletinnen und Athleten, die in Quarantäne mussten. 21,8 Prozent der Sportlerinnen und Sportler gaben im ersten Abfragezeitraum an, in Quarantäne gewesen zu sein. Dieser Anteil stieg signifikant auf 35,5 Prozent im zweiten Zeitraum an, wobei 17 Sportlerinnen und Sportler angaben, sogar dreimal in Quarantäne gewesen zu sein.

 

Zunehmende Sorgen um die eigene Gesundheit (27 Prozent), die Karriere (32 Prozent) oder den Sport im Allgemeinen (51 Prozent) waren zudem im Verlauf der Studie zu verzeichnen. Lediglich die Sorge um die finanzielle Situation war stabil bei ca. zwölf Prozent geblieben. 65 Prozent gaben zudem an, stark oder sehr stark in der Ausübung ihrer Sportart beeinflusst zu sein, wobei sich das Ausmaß der Beeinträchtigung im Laufe der Befragung zurückgebildete.

Die von der Deutschen Herzstiftung e. V. geförderte Untersuchung zeigt, dass die Pandemie auch auf individueller Ebene den Leistungssport in Deutschland und Österreich massiv beeinflusst. Neben direkten Folgen einer Infektion mit SARS-CoV-2 kommt es auch indirekt zu Auswirkungen durch teilweise mehrfache Quarantäne, geschlossene Sportstätten, Reiseeinschränkungen oder auch Sorgen um die eigene Gesundheit oder sportliche Karriere.

 

Ansprechpartner für Salzburg:

Prim. Univ.-Prof. DDr. Josef Niebauer, MBA
Universitätsinstitut für präventive und rehabilitative Sportmedizin Uniklinikum Salzburg
Institut für Sportmedizin des Landes Salzburg
Sportmedizin des Olympiazentrum Salzburg-Rif
Betriebliche Gesundheitsförderung der Salzburger Landeskliniken
Forschungsinstitut für molekulare Sport- und Rehabilitationsmedizin Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg
REHA Zentrum Salzburg
Ludwig Boltzmann Institut für digitale Gesundheit und Prävention
Lindhofstraße 20, A-5020 Salzburg

 

Für Rückfragen zur Pressemeldung:

Dr. Wolfgang Fürweger
Leiter Unternehmens­kommunikation und Marketing
Gemeinnützige Salzburger Landeskliniken Betriebsgesellschaft mbH
Müllner Hauptstraße 48
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