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Spezielle Stärkung der Gynäkologie und der Kinder- und Jugendheilkunde

Spezielle Stärkung der Gynäkologie und der Kinder- und Jugendheilkunde

ÖGK-Vertrag für die Steiermark

 

Plus 3,3 Prozent als generelle Erhöhung 2020, deutlich überdurchschnittliche Steigerungen für Gynäkologie sowie Kinder- und Jugendheilkunde. Auch Allgemeinmedizin bekommt erhöhte Zuwächse.

 

Die Kurie niedergelassene Ärztinnen und Ärzte der Ärztekammer Steiermark hat sich mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) geeinigt: Für die niedergelassenen ÖGK-Vertragsärztinnen und -ärzte gibt es für das Jahr 2020 eine Honorarerhöhung von 3,3 Prozent. Sie setzt sich aus einer gleichmäßigen Erhöhung der Tarife und einer Einmalprämie für das Corona-Jahr 2020 zusammen.

 

Besondere Stärkung der Gynäkologie sowie der Kinder- und Jugendheilkunde

Weit über dem generellen Ergebnis liegen die Steigerungen für die Gynäkologie sowie die Kinder- und Jugendheilkunde. Der Zuwachs in der Gynäkologie beträgt 7,57 Prozent (davon 6,54 % tarifwirksam), der für die Kinder- und Jugendheilkunde 6,11 Prozent davon 5,08 % tarifwirksam). Damit werden die Fächer finanziell attraktiver, wo es zuletzt erhebliche Schwierigkeiten bei der Neubesetzung von Stellen gab.  Auch der Abschluss für die Allgemeinmedizin liegt höher als das Gesamtergebnis, das der Radiologie knapp darunter. Gleich bleiben die Tarife für die Laborfachärztinnen und -ärzte.

 

Lösung für Anstellung von Ärztinnen und Ärzten in Ordinationen

Im Zuge der Verhandlungen wurde auch eine Lösung für die Anstellung von Ärztinnen und Ärzten in Ordinationen gefunden. Ergänzend zur bisher bestehenden freiberuflichen Stellvertretung ist nun die Anstellung in zwei Varianten möglich: Die Anstellung zur Abdeckung eines Zusatzbedarfs (etwa durch unbesetzte Planstellen) oder die Anstellung zur gemeinsamen Versorgung der Kassenstelle ohne Abdeckung eines Zusatzbedarfs (etwa zur Entlastung des Vertragsinhabers). Im ersten Fall gibt es keine Einschränkungen der Honorare, im zweiten Fall gilt die gleiche Regelung wie für die freiberufliche erweitere Stellvertretung, wo bei erhöhtem Umsatz Einschleifregelungen gelten. Die wurden aber jetzt gelockert. Eine Anstellung erfordert die zuvorige Zustimmung der Ärztekammer und der ÖGK.

 

Mittel zur Strukturverbesserung

Mit rund 2,7 Millionen Euro ist der Topf gefüllt, der bisher ausschließlich für die Startfinanzierung von neuen Praxen zur Verfügung stand. Mit dem Auslaufen dieser Regelung zur Jahresmitte 2021 wird er in einen Strukturtopf umgewandelt, mit dem unterschiedliche Modelle (neben der Anschubfinanzierung zum Beispiel auch Mentoring-Praxen oder Planstellenablösen) gefördert werden können.

 

Der Obmann der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, Ärztekammer-Vizepräsident Christoph Schweighofer, zur Einigung: „Es ist ein gutes Ergebnis über alle Fachgruppen – die markanten finanziellen Verbesserungen bei Gynäkologie sowie Kinder- und Jugendheilkunde werden es hoffentlich erleichtern, die Planstellen in diesen Fächern nachzubesetzen. Außerdem gibt es ja zusätzlich rund 2,7 Millionen Euro, um strukturelle Verbesserungen durch neue Zusammenarbeitsformen gemeinsam durchzuführen.“

 

Die Landesstellenauschuss-Vorsitzenden der ÖGK Steiermark, Vinzenz Harrer und Josef Harb: „Die Versorgungssicherheit für unsere Versicherten und Anspruchsberechtigten ist für die ÖGK naturgemäß das wichtigste Anliegen. Durch die weit überdurchschnittlichen Verbesserungen für die Gynäkologie sowie die Kinder- und Jugendheilkunde haben wir gemeinsam ein unmissverständliches Zeichen gesetzt, wie wichtig uns dieses Thema ist. Klarerweise geht es uns aber auch um dezidiert positive Signale an unsere Vertragspartnerinnen und Vertragspartner, ganz besonders für das Jahr der Corona-Krise. Die durchschnittliche Honorarerhöhung von 3,3, Prozent für das Jahr 2020 entspricht immerhin einer Summe von rund 8,3 Millionen Euro, von der die beiden genannten Fachrichtungen besonders stark profitieren. Wir sind davon überzeugt, dass wir durch das gemeinsame Ziel einer möglichst guten Versorgung der Menschen auch in Zukunft konstruktive und nachhaltige Lösungen finden werden.“

 

 

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