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Hautkrebs: Neue Behandlungsstrategien verbessern Prognose – Prävention bleibt essenziell

Hautkrebs: Neue Behandlungsstrategien verbessern Prognose –  Prävention bleibt essenziell

Die Immuntherapie hat die Behandlung des inoperablen, metastasierten Hautkrebs revolutioniert. Rund 50 Prozent der Betroffenen sind heute mehr als fünf Jahre nach der Behandlung noch am Leben. Vor 10 Jahren waren es nicht einmal fünf Prozent. Auch die ExpertInnen des Comprehensive Cancer Center (CCC) von MedUni Wien und AKH Wien tragen maßgeblich zur Erforschung und Weiterentwicklung neuer Behandlungsstrategien bei. So wurden gerade neue, internationale Leitlinien zur Behandlung von Hirnmetastasen beim Melanom unter der maßgeblichen Mitwirkung der Arbeitsgruppe der Universitätsklinik für Radioonkologie von MedUni Wien und AKH Wien herausgegeben. Die ExpertInnen betonen dennoch, dass die sinnvollste Maßnahme gegen den Hautkrebs die Vorbeugung durch Sonnenschutz und regelmäßige Checks bei HautärztInnen sind.

 

Beim Hautkrebs unterscheidet man zwischen dem sogenannten weißen Hautkrebs, der in das Plattenepithelkarzinom und das Basaliom unterteilt wird, und dem schwarzen Hautkrebs, dem Melanom. Da das Melanom viel aggressiver ist und rasch metastasiert, gilt es als gefährlicher. Das Plattenepithelkarzinom entwickelt sich wesentlich langsamer und metastasiert viel seltener, hat in diesem Stadium aber eine ähnlich schlechte Prognose wie das Melanom. Beide Krebsarten sind im Frühstadium chirurgisch gut behandelbar.

Von den rund 2.200 Personen, bei denen in Österreich pro Jahr ein Melanom entdeckt wird, entwickeln rund 20 Prozent Metastasen, Tendenz steigend.

 

Schädliches Freizeitverhalten – die „gesunde Bräune“ gibt es nicht

 

Christoph Höller, Universitätsklinik für Dermatologie von MedUni Wien und AKH Wien sowie Mitglied des CCC, führt die steigenden Fallzahlen, die ein internationaler Trend sind, auf das heute übliche Freizeitverhalten zurück. Er meint: „Die gesunde Bräune gibt es nicht. Wer dem Hautkrebs vorbeugen möchte, muss die Haut konsequent vor der Sonne schützen. Das heißt, die Sonne meiden, die Haut bedecken und, wenn das nicht möglich ist, Sonnencreme verwenden. Das belegen internationale Studien.“

 

Kombinationstherapien

 

Da die neuen Immuntherapien bei rund 50 Prozent der Betroffenen mit metastasiertem Melanom nur wenig bis keine Wirkung entfalten, prüfen die CCC-ExpertInnen in zahlreichen, meist in internationaler Zusammenarbeit durchgeführten Studien neue Behandlungsstrategien, in denen Kombinationstherapien mit mehreren Checkpointinhibitoren und/oder Kinaseinhibitoren zur Anwendung kommen.

 

Innovative radioonkologische Konzepte

 

Die ExpertInnen kombinieren aber nicht nur verschiedene Medikamente miteinander. Auch die Strahlentherapie kommt häufig zum Einsatz. Etwa bei der Bekämpfung ausgedehnter Lymphknotenmetastasen oder zur Schmerzlinderung bei Knochenmetastasen. Die bekannteste Anwendung ist das „Gammaknife“ zur Therapie von Hirnmetastasen.

 

Cora Waldstein, Universitätsklinik für Radioonkologie von MedUni Wien und AKH Wien sowie Mitglied des CCC: „Für die erfolgreiche Behandlung des metastasierten Melanoms mittels Strahlentherapie sind fundierte Erfahrung und Know-how notwendig. Durch die hohe Anzahl an PatientInnen können wir beides stetig ausbauen. Diese Expertise findet in der Fachwelt Anerkennung, weshalb unsere Arbeitsgruppe maßgeblich an der Herausgabe der neuen internationalen Leitlinien zur Behandlung von Hirnmetastasen beim Melanom beteiligt war."

 

Rückfragen bitte an:

Mag. Johannes Angerer

Leiter Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Medizinische Universität Wien

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Karin Fehringer, MBA

Leiterin Informationszentrum und PR

Universitätsklinikum AKH Wien
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DI Isolde Fally, MAS PR

Comprehensive Cancer Center Vienna

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Medizinische Universität Wien – Kurzprofil

Die Medizinische Universität Wien (kurz: MedUni Wien) ist eine der traditionsreichsten medizinischen Ausbildungs- und Forschungsstätten Europas. Mit rund 8.000 Studierenden ist sie heute die größte medizinische Ausbildungsstätte im deutschsprachigen Raum. Mit 5.500 MitarbeiterInnen, 30 Universitätskliniken und zwei klinischen Instituten, 12 medizintheoretischen Zentren und zahlreichen hochspezialisierten Laboratorien zählt sie auch zu den bedeutendsten Spitzenforschungsinstitutionen Europas im biomedizinischen Bereich.

 

AKH Wien – Kurzprofil

Im Universitätsklinikum AKH Wien des Wiener Gesundheitsverbundes werden jährlich rund 80.000 Patientinnen und Patienten stationär betreut. Die Ambulanzen und Spezialambulanzen des AKH Wien werden zusätzlich etwa 1,2 Mio. Mal frequentiert. Gemeinsam mit den Ärztinnen und Ärzten der MedUni Wien stehen für die Betreuung unserer PatientInnen rund 3.000 Krankenpflegepersonen, über 1.000 Angehörige der medizinischen, therapeutischen und diagnostischen Gesundheitsberufe und viele weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der verschiedensten Berufsgruppen zur Verfügung.

 

Comprehensive Cancer Center Vienna

Das Comprehensive Cancer Center (CCC) Wien der MedUni Wien und des AKH Wien vernetzt alle Berufsgruppen dieser beiden Institutionen, die KrebspatientInnen behandeln, Krebserkrankungen erforschen und in der Lehre bzw. der Ausbildung in diesem Bereich aktiv sind. (www.ccc.ac.at)

 

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