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Ärztekammer: „Echte“ Breitbandinitiative und Vorrang für menschliche digitale Medizin

Ärztekammer: „Echte“ Breitbandinitiative und Vorrang für menschliche digitale Medizin

Menschen sollen sich nicht nach der digitalen Technik ausrichten müssen. Ärztekammer-Vize Bayer verlangt „digitalen Humanismus“ in der Medizin.

 


Breitband und „schnelles Internet“ sind in aller Munde. In Wirklichkeit dümpelt das Thema allerdings dahin.

 

„Wir brauchen in der Medizin tatsächlich schnelles Internet. Alles unter tatsächlichen 100 Mbit/s für alle ist inakzeptabel“.

 

So würden digitale medizinische Lösungen „so gut sie auch gemeint sein mögen, keine Zustimmung in der Bevölkerung und der Ärzteschaft finden“, warnte am Freitag der geschäftsführende Vizepräsident der Ärztekammer Steiermark – er ist als Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Telemedizin auch einer der wichtigsten Fachleute auf diesem Gebiet in Österreich. Versprechen, dass in zehn Jahren alles besser werde, reichten bei Weitem nicht. Die Umsetzung müsse rasch, also noch in dieser Nationalratsperiode bis 2024 stattfinden.

 

Statt der immer wieder nebulos in den Raum gestellten „Breitbandmilliarde“ müssten jedes Jahr 500 Breitband-Millionen investiert werden, bis überall in Österreich den Menschen das schnelle Internet zur Verfügung stehe. Eine „Vorrang-Regelung für den Gesundheitsbereich“ hält Bayer für notwendig, „damit menschliche digitale Medizin nicht an der Wirklichkeit scheitert“.

 

„Digitaler Humanismus“: Technik muss den Menschen dienen

 

Der Begriff „Digitaler Humanismus“ wird in der Wissenschaft schon seit Jahren diskutiert, in der breiten Öffentlichkeit ist er aber noch nicht angekommen. Gemeint ist damit digitale Technik, die den Menschen dient und nicht Menschen zwingt, sich der Technik anzupassen.

 

Dies sei gerade in der Medizin und für ältere Menschen, die ärztliche Hilfe brauchen, jedoch von großer Wichtigkeit, so Bayer. Eine Zulassungs- oder Clearingstelle müsse prüfen, ob medizinische Anwendungen sowohl aus ärztlicher Sicht sinnvoll und gleichzeitig für die anwendenden Patientinnen und Patienten, aber auch die Ärztinnen und Ärzte ohne großen technischen Aufwand nutzbar seien, verlangte der Arzt und IT-Experte.

 

 

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