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Ärztekammer: Nur nachhaltige Politik kann die wohnortnahe ärztliche Versorgung für die Bevölkerung erhalten

Ärztekammer: Nur nachhaltige Politik kann die wohnortnahe ärztliche Versorgung für die Bevölkerung erhalten

Kritik an falschem und verspätetem Aktionismus ohne Bereitschaft zu substanziellen Verbesserungen.

 

Mit einer spektakulären „Kinder-Demo“ wurde in der Stadtgemeinde Fürstenfeld auf den Verlust einer Kassenstelle für Kinder- und Jugendheilkunde reagiert. Die Ärztekammer kritisiert das als „falschen und verspäteten politischen Aktionismus, mit dem eine rote Linie überschritten worden ist“. Stattdessen seien zum Erhalt der wohnortnahen ärztlichen Versorgung eine nachhaltige Politik erforderlich, so die Ärztekammer in einer Aussendung.

 

Die gefährdete kassenärztliche Versorgung für Kinder und Jugendliche sei nicht auf Fürstenfeld beschränkt, sagte der Obmann der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, Vizepräsident Christoph Schweighofer. Auch in einer Reihe anderer Regionen gäbe es Probleme. Diese seien die Folge einer nicht auf Langfristigkeit ausgerichteten Politik.

 

Das Beispiel Fürstenfeld zeige aber sehr klar die grundlegenden politischen Versäumnisse. Es habe kaum Unterstützung für den Kinderarzt in der Stadtgemeinde gegeben. Trotz aller Bemühungen sei die kassenärztliche Stelle deswegen praktisch nicht lebensfähig gewesen. „Das Kernproblem sind schlechte Honorarkataloge“, sagte Schweighofer. Nur sehr große Praxen seien daher über längere Zeit wirtschaftlich führbar. Um das zu ändern, müssten die Österreichische Gesundheitskasse und die Bundespolitik die Rahmenbedingungen substanziell verbessern.

 

Gemeinden müssten frühzeitig den wertschätzenden Dialog mit den versorgenden Ärztinnen und Ärzten aufnehmen, ergänzte der Präsident der Ärztekammer Steiermark, Herwig Lindner, um die örtliche ärztliche Versorgung der Bevölkerung sicherstellen zu können. Und sie müssten stetigen Druck auf die bundespolitisch Verantwortlichen machen, damit diese ihrer Verantwortung für die flächendeckende ärztliche Versorgung nachkommen.

 

Lindner und Schweighofer bezeichneten die Vorgänge in Fürstenfeld als „negatives Paradebeispiel für politische Kurzatmigkeit, die fast zwangsläufig zur Zerstörung dieser kassenärztlichen Versorgung für die Bevölkerung führen muss“. Eine kostengünstige wahlärztliche Versorgung sei zwar weiterhin gewährleistet. Diese gäbe es aber trotz eines fehlenden politischen Langzeitprogramms.

 

 

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Martin Novak

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