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Neuer Laborparameter lässt Risiko für schweren COVID-19-Verlauf vorhersagen

Neuer Laborparameter lässt Risiko für schweren COVID-19-Verlauf vorhersagen

WIENER NEUSTADT - Das Landesklinikum Wiener Neustadt hat neu den Infektionsparameter suPAR zur Früherkennung eines schweren COVID-19-Verlaufs aufgebaut. Die hohe ärztliche Expertise sowie die ausgezeichnete interdisziplinäre Vernetzung der Abteilungen und Institute am Landesklinikum Wiener Neustadt haben es möglich gemacht, neue Lösungsansätze für die während der Corona-Pandemie festgestellten Herausforderungen zu finden“, freut sich LH-Stellvertreter Dr. Stephan Pernkopf über die Leistung.

 


Foto: © LGA – Gesundheit Thermenregion GmbH: v.l.n.r. Prim. Univ.-Prof. Dr. Helmut Trimmel, MSc, Vorstand der Abteilung für Anästhesie, Notfall- und Allgemeine Intensivmedizin, OA Dr. Wolfgang Tauber (in Vertretung Prim. Dr. Karin Köhrer) vom Institut für medizinisch-chemische und molekularbiologische Labordiagnostik mit Blutdepot am Landesklinikum Wiener Neustadt und der Ärztliche Direktor des Landesklinikums, Prof. Dr. Ojan Assadian, DTMH.

 

Erkenntnisse klinischer Beobachtung


Wer einen schweren Verlauf und wer einen leichten Verlauf entwickeln würde, konnte zu Beginn der Pandemie vor zwei Jahren noch nicht vorhergesagt werden. „Sehr oft habe ich erlebt, wie Betroffene plötzlich und ohne vorhergehende klinische Vorzeichen mit der Atmung so akut verfallen sind, dass binnen weniger Stunden eine Verlegung auf die Intensivstation notwendig wurde“, erinnert sich der Ärztliche Direktor des Landesklinikums, Prof. Dr. Ojan Assadian, DTMH.

 

Gezielte intensivmedizinische Patientenlenkung


„Es ist eine Frage des Überlebens, ob ein COVID-19-Patient bei akuter, bisher unvorhersehbarer Verschlechterung möglichst rasch in intensivmedizinische Behandlung kommt. Nun können wir frühzeitig mit einer intensivmedizinischen Therapie beginnen, bevor sich der Zustand unserer Patientinnen und Patienten ganz verschlechtert“,

 

so Prim. Univ.-Prof. Dr. Helmut Trimmel, MSc, Vorstand der Abteilung für Anästhesie, Notfall- und Allgemeine Intensivmedizin.

 

Interdisziplinäre Zusammenarbeit


„Der Analyt suPAR (Soluble urokinase Plasminogen Activator Receptor) ist ein Eiweißkörper, der im Rahmen von schweren systemischen Infektionen gebildet wird. Aufgrund der Hinweise unserer Intensivmediziner konnte der Analyt an unserem Institut rasch und effizient als validierter Parameter zur Steuerung der medizinischen Versorgung von COVID-19 Patientinnen und Patienten für die kommenden Wellen etabliert werden“, so Prim. Dr. Karin Köhrer, MSC, MBA, Vorstand des Institutes für medizinisch-chemische und

 molekularbiologische Labordiagnostik mit Blutdepot am Landesklinikum Wiener Neustadt.

 

Laborparameter nur für Patientinnen und Patienten im Spital


Der Laboranalyt suPAR wird derzeit nur im Krankenhaus für stationär aufgenommene Patientinnen und Patienten eingesetzt und soll nicht auf privater Basis ohne ärztliche Indikationsstellung und Begleitung untersucht werden.

 

INFO - suPAR (Soluble urokinase Plasminogen Activator Receptor)

 

Bei dem Analyt suPAR handelt es sich um eine medizinische Laboruntersuchung, die es frühzeitig erlaubt, Patientinnen und Patienten mit schweren allgemeinen, aber auch speziellen Infektionen (Covid-19) einer engmaschigen Überwachung zuzuführen. Dieser Schritt kann noch vor der klinischen Verschlechterung der Erkrankten gesetzt werden. SuPAR ist somit ein Prognosemarker, der die behandelnden Ärzte unterstützt, schnell mit einer intensiven medizinischen Therapie zu beginnen. Gerade auch bei Patientinnen und Patienten, die an Covid-19 erkrankt sind, hilft der Analyt SuPAR schon vor Verschlechterung der Atemsituation, den Allgemeinzustand abzuschätzen, und so kann rasch eine adäquate intensivmedizinische Therapie eingeleitet werden.

 

Foto: © LGA – Gesundheit Thermenregion GmbH

Sandra Hecher, BSc, Katharina Secco, MSc, der Ärztliche Direktor des Landesklinikums, Prof. Dr. Ojan Assadian, DTMH, Prim. Univ.-Prof. Dr. Helmut Trimmel, MSc, Vorstand der Abteilung für Anästhesie, Notfall- und Allgemeine Intensivmedizin, OA Dr. Wolfgang Tauber (in Vertretung Prim. Dr. Karin Köhrer) vom Institut für medizinisch-chemische und molekularbiologische Labordiagnostik mit Blutdepot am Landesklinikum Wiener Neustadt, Janette Danieluk, BSc.

 


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