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Neue passgenaue Aortenprothese erstmals in Österreich eingesetzt

Neue passgenaue Aortenprothese erstmals in Österreich eingesetzt

An der Klinischen Abteilung für Gefäßchirurgie, Universitätsklinik für Allgemeinchirurgie und der Klinischen Abteilung für Kardiovaskuläre und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin von AKH Wien und MedUni Wien wurde erstmals in Österreich eine neuartige Aortenprothese implantiert. Die Prothese wurde eigens für einen 62-jährigen Patienten mit einem 5,5 cm großen abdominellen Aortenaneurysma angefertigt. Da die Erweiterung der Hauptschlagader bereits bis an die Nierenarterien reichte, konnte kein konventioneller Stentgraft gesetzt werden. Die neue Therapieoption ermöglicht nun auch Patient:innen mit einem komplexen Aortenaneurysma eine schonende endovaskuläre Behandlung.


Aortenaneurysmen können in verschiedenen Abschnitten der Hauptschlagader, die das Blut vom Herzen zu allen anderen Organen transportiert, auftreten. Während einige Aneurysmen keine Symptome verursachen, können größere Ausbuchtungen schwerwiegende Komplikationen wie eine Ruptur oder Thrombose verursachen. Besonders häufig treten Aneurysmen in der Bauchschlagader auf. So auch bei jenem Patienten, dem im März 2023 erstmals in Österreich eine neuartige Aorthenprothese implantiert wurde.


„Bei größeren Aortenaneurysmen im Bauchraum muss in der Regel unter Vollnarkose über die Leistenarterie eine so genannte Y-Prothese implantiert werden. Die neue Prothese konnte rein perkutan, das heißt ohne Freilegung der Leistenarterie, eingesetzt werden. Der Patient konnte dadurch sehr rasch wieder nach Hause entlassen werden. Die erste CT-Kontrolle zeigte ein exzellentes Ergebnis“, so Florian Wolf von der Klinischen Abteilung für Kardiovaskuläre und Interventionelle Radiologie (Leitung: Christian Loewe), Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, der gemeinsam mit Wolf Eilenberg von der Klinischen Abteilung für Gefäßchirurgie (Leitung: Christoph Neumayer), Universitätsklinik für Allgemeinchirurgie den Eingriff erfolgreich durchgeführt hat.


Das Besondere an diesem neuartigen Stentgraft ist, dass sehr flexibel mehrere Fenster für die Nierenarterien und Viszeralarterien in die Prothese eingenäht werden können. Im Bereich der insgesamt fünf Fenster finden sich nur wenige Metallstreben, sodass die Sichtbarkeit der Drähte und Katheter bei der Implantation im Gegensatz zu anderen Produkten erleichtert ist. Der Eingriff kann dadurch schneller und einfacher durchgeführt werden. „Diese neue Struktur des Stentgrafts ermöglicht, dass nahezu jede:r Patient:in mit einem komplexen Aortenaneurysma endovaskulär versorgt werden kann“, berichten Florian Wolf und Wolf Eilenberg.

 

Das interdisziplinäre Aortenzentrum von AKH Wien und MedUni Wien hat sich in den vergangenen Jahren mit rund hundert Eingriffen von komplexen abdominellen Aortenprothesen pro Jahr zu einem der größten Aortenzentren in Europa entwickelt. Die hohe Fallzahl wirkt sich positiv auf die Expertise und damit auf die Sicherheit der Patient:innen aus. Während die komplexen Eingriffe vor einigen Jahren häufig über sechs Stunden dauerten, ist die durchschnittliche Eingriffsdauer auf rund zwei Stunden reduziert worden. Unter enger interdisziplinärer Zusammenarbeit der Klinischen Abteilung für Gefäßchirurgie, der Universitätsklinik für Herzchirurgie, der Klinischen Abteilung für HerzThorax Gefäßchirurgische Anästhesie und Intensivmedizin sowie der Klinischen Abteilung für Kardiovaskuläre und Interventionelle Radiologie werden Patient:innen mit Aortenaneurysmen rund um die Uhr versorgt; der Großteil der Patient:innen mit einem komplexen abdominellen, thorakalen oder thorako-abdominellen Aortenaneurysma kann schonend minimal-invasiv versorgt werden.


Rückfragen bitte an:
Mag. Johannes Angerer
Medizinische Universität Wien
Leiter Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 01/ 40 160 11 501
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Mag.a Silvia Samhaber, BA
Universitätsklinikum AKH Wien und
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