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Zika-Virus: Die WHO ruft den globalen Gesundheitsnotstand aus

Aufgrund der rasanten Ausbreitung des Zika-Virus hat Anfang Februar die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den globalen Gesundheitsnotstand erklärt. Derzeit kommt das von Stechmücken übertragene Virus vor allem in Süd-und Mittelamerika vor. In Europa sind hingegen nur vereinzelt Fälle bekannt.


Asiatische Tigermücke, ©CDC/ James Gathany via PHIL, Nr.2165

Foto: Asiatische Tigermücke, ©CDC/ James Gathany via PHIL, Nr.2165

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Bei etwa 20 Prozent der Infizierten führt das Zika-Virus zu grippeähnlichen Symptomen und verläuft meist komplikationslos. Gefährlich ist der Virus allerdings für Schwangere, denn sie können das Virus auf ihre ungeborenen Kinder übertragen, bei denen es dann vermutlich zu Fehlbildungen des Schädels (Mikrozephalie) und neurologischen Störungen kommt.

Besonders schwer von der Zika-Epidemie ist Brasilien betroffen, dort wird die Zahl der Zika-Infektionen auf bereits 1,5 Millionen geschätzt. Die brasilianischen Behörden berichten seit Oktober 2015 von einem signifikant starken Anstieg von Neugeborenen mit Verdacht auf Mikrozephalie, etwa 50 dieser Babys sind bereits gestorben.

Übertragung des Zika-Virus

Erstmals wurde das Zika-Virus 1947 bei einem Affen aus dem Zikawald in Uganda (Afrika) festgestellt. Als Überträger gelten die Asiatische Tigermücke sowie die Ägyptische Tigermücke, auch Gelbfiebermücke genannt.

Gelbfiebermücke bzw. Ägyptische Tigermücke, ©CDC/ James Gathany via PHIL, Nr 9252

Foto: Gelbfiebermücke bzw. Ägyptische Tigermücke, ©CDC/ James Gathany via PHIL, Nr 9252

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Wie die WHO mitteilte, gibt es derzeit auch Hinweise, dass das Virus von Mensch zu Mensch übertragbar sei. Die Erreger konnten sowohl im Blut als auch in Samenflüssigkeit nachgewiesen werden – eine sexuelle Übertragung sei deshalb nicht auszuschließen.

Derzeit gibt es weder eine Therapie noch eine Impfung gegen die Erkrankung. Laut WHO dürfte es mehr als ein Jahr dauern, bis ein wirksamer Impfstoff zur Verfügung stehen könnte.
Die Symptome können lediglich mit üblichen Schmerz- und Fiebermedikamenten gelindert werden. Präventiv sollte man in den betroffenen Regionen Mückenstiche durch entsprechende Insektenschutzmittel und Kleidung vermeiden.

Das Risiko einer Ausbreitung des Zika-Virus in Europa bzw. Österreich ist aufgrund der derzeit kalten Jahreszeit extrem gering.

Reisewarnungen für Schwangere und chronisch Kranke

Derzeit wird laut WHO Schwangeren und Personen mit einer schweren chronischen Krankheit dringend davon abgeraten, in die betroffenen Gebiete zu reisen. Ebenso hat die brasilianische Regierung Schwangeren von einer Reise zu den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro (5. Bis 21. August) abgeraten.

Eine Liste der betroffenen Gebiete finden Sie auf der Website des Europäischen Zentrums für Seuchenprävention (ECDC), weiterführende Informationen zum Zika-Virus finden Sie außerdem auf der Website des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG).

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