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Was ist Krebs? Welche Krebs-Typen gibt es? Wie gefährlich sind unterschiedliche Krebstypen?

Hier ein kurzer Überblick über das große Thema Krebs und deren Typen und Therapiemethoden.


Foto: bialasiewicz / 123RF

 

Was ist Krebs?

Krebs ist eine Erkrankung bei der körpereigene Zellen plötzlich anfangen unkontrolliert zu wachsen. Man nennt diese Zellen dann Krebszellen oder auch Karzinomzellen. In der weiterer Folge können diese Karzinomzellen über die Blutbahn in andere Organe gelangen und dort sogenannte Tochtergeschwüre (Metastasen) bilden. Krebszellen haben die Eigenschaft auch eigene Blutgefäße zu bilden (Angiogenese) um sich so mit Nährstoffen zu versorgen. Ohne eine Therapie breiten sich diese Krebszellen im ganzen Körper aus und führen schließlich zum Tod.

Welche Typen gibt es?

Krebszellen können im Grunde genommen von jeder Körperzelle aus gebildet werden und in jedem Organ entstehen. Sollten sie in der Brustdrüse auftreten, nennt man es Brustkrebs, sollten sie in der Lunge auftreten, nennt man sie Lungenkrebszellen. Sind die Blutzellen betroffen, so nennt man sie Leukämie oder Lymphome. Die Blutkrebserkrankungen gehören zu den hämatoonkologischen Erkrankungen. Alle anderen Krebserkrankungen zählen zu den onkologischen Erkrankungen oder den soliden Tumoren.

 

Wie gefährlich sind die unterschiedlichen Typen?

Jede Krebserkrankung führt unbehandelt letztlich zum Tode. Wenn man sie jedoch sehr früh erkennt, kann man sie oft vollständig heilen. Leider gibt es Krebsarten, die man erst sehr spät entdecken kann. Dazu zählt zB das Melanom oder der Bauchspeicheldrüsenkrebs. Dadurch werden diese Krebsarten gefährlicher. Aber Hoffnung gibt es immer.

 

Wer ist am häufigsten betroffen?

Am häufigsten sind ältere Menschen betroffen. Außer den hämatoonkologischen Erkrankungen (Blutkrebs) und Kopftumore, welche leider auch häufig bei Kindern vorkommen. Bei Frauen ist der häufigste Tumor der Brustkrebs. Bei Männern der Prostatakrebs. Aber auch Magen-Darmkrebs und Lungenkrebs sind recht häufig anzutreffen. Immer noch ist es so, dass die Krebserkrankung, nach den Herz-Kreislauferkrankungen, die häufigste Todesursache ist.

 

Welche Faktoren begünstigen die Entstehung?

Die Antwort auf diese Frage könnte ein Vortrag von mehreren Stunden sein. Aber lassen sie mich es einmal so sagen: Natürlich gibt es Krebserkrankungen die vererbt werden können. Aber neben diesen genetischen Faktoren, wissen wir heute, dass unser Lebensstil ganz entscheidenden Einfluss hat, ob sich Krebsgene aktivieren oder nicht. Wir sprechen dabei von der sogenannten Epigenetik. Die moderne Wissenschaft zeigt, dass Einflüsse wie Ernährung, Psyche und Bewegung den wesentlichen Teil bei der Entstehung von Krebs ausmachen. Darum darf in einem Therapiekonzept auch nicht die Behandlung der Lebensstilfaktoren fehlen. So können wir heute bereits diese Faktoren in manchen Blutlabortests untersuchen und dadurch den Patienten erklären, wo er eine Umstellung vorzunehmen hat. Natürlich gibt es aber auch Faktoren, wie zum Beispiel das Rauchen, welche den Lungenkrebs und Blasenkrebs, begünstigen. Wir kennen auch schon manche Viren oder Bakterien, die bei der Krebsentstehung mitwirken. So zum Beispiel der Helicobacter pylorii, welcher Magenkrebs begünstigt und das Human Papilloma Virus (HPV) welches bei der Entstehung des Gebärmutterhalskrebs eine Rolle spielt. Auch die Darmflora des Menschen scheint eine Rolle auf unser Immunsystem zu spielen und dadurch indirekt Krankheiten zu begünstigen. Auch dafür gibt es heute bereits Untersuchungsmöglichkeiten.

 

Welche Standard-Therapiemethoden gibt es?

Die erste Standarttherapie ist immer die Operation. Aber auch moderne Chemotherapien sind heute sehr erfolgreich. In manchen Fällen ist die Bestrahlung auch sehr hilfreich. Heute versucht man vielmehr Organerhaltend zu operieren. Dadurch wendet man oft eine Chemotherapie zuerst an, damit sich der Tumor verkleinert und operiert erst danach. Grundsätzlich sind die Therapieformen von Tumor zu Tumor verschieden. So gibt es beim Brust- und Prostatakrebs auch die Antihormontherapien. Besonders erfolgreich scheinen die modernen Antikörpertherapien zu sein. Sie werden auch immer mehr eingesetzt. Man vermutet, dass wir in 4-5 Jahren soweit sind, dass es gar keine Chemotherapie mehr geben wird, sondern nur diese Antikörpertherapien. Aber wie schon in der vorherigen Frage erwähnt, sollte neben diesen klassischen Therapien natürlich immer auch der Lebensstil und die Psyche mitbehandelt werden. Man nennt diese Therapieformen auch die komplementären Krebstherapien. Hier sei aber darauf hingewiesen, dass diese keine Alternative sind. Eine Alternativtherapie zu den klinischen Therapien gibt es nicht! Diese komplementären Therapien sollten immer nur ergänzend zur Strahlentherapie, Chemotherapie, Operation oder Antikörpertherapie durchgeführt werden. Dabei ist darauf zu achten, ob der behandelnde Arzt auch eine Ausbildung der österreichischen Ärztekammer in diesen Begleittherapien hat.

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