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OP erfolgreich? Das Auftreten von Hämorrhoiden ist ein Prädiktor

Eine neue Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Hämorrhoiden nach einer laparoskopischen Rektopexie und der Wahrscheinlichkeit eines Wiederauftretens des operierten Rektumprolapses.


 

Foto: rob3000 / 123RF

 

Rektopexie oft unumgänglich

Aufgrund einer Bindegewebsschwäche kann es besonders bei Frauen, die unter chronischer Obstipation leiden oder schwierige Geburten hinter sich haben, zur Senkung des Beckenbodens und später zum sichtbaren Austreten des Rektums kommen. Das durchschnittliche Alter beim Auftreten eines Rektumprolapses liegt bei etwa 70 Jahren.

Im Frühstadium des beginnenden Rektumprolapses (Intussuszeption) kann oft noch eine konservative Therapie der chronischen Obstipation die Beschwerden bessern. Bei fortgeschrittener Erkrankung können jedoch nur noch operative Mittel die gewünschten Ergebnisse bringen. In schweren Fällen mit ausgeprägter Beckenbodensenkung und externem Rektumprolaps wird häufig eine laparoskopische Rektopexie durchgeführt.

Die laparoskopische Rektopexie stellt eine chirurgische Methode dar, bei der das Rektum zunächst abdominal mobilisiert und dann gespannt wird. Durch seromuskuläre Nähte wird es anschließend am Sakrum angeheftet. Es kann auch zusätzlich ein Kunstoffnetz fixiert werden. Diese Art der ventralen laparoskopischen Rektopexie mit Mesh und der Zusammenhang mit postoperativen Hämorrhoiden wurde in einer niederländischen, nun in Techniques in Coloproctology veröffentlichten Studie beurteilt.

 

Studie untersuchte Rezidivraten

Die Studie schloss 420 Patienten ein, die sich einer laparoskopischen ventralen Rektopexie unterzogen. 65 der Patienten entwickelten postoperative Hämorrhoiden 3. und 4. Grades, die mit einer Hämorrhoidektomie (mit Stapler oder als Exzision) behandelt werden mussten.

Die 5-Jahres-Rezidivrate lag bei den Patienten, die wegen der Hämorrhoiden operiert werden mussten, für einen inneren Rektumprolaps bei 24,4% und für einen externen Rektumprolaps bei 25,3%. Hingegen waren bei den 355 Patienten, die keiner Hämorrhoidenoperation unterzogen wurden, die 5-Jahres-Rezidivraten signifikant niedriger und lagen bei 11 % für den inneren Rektumprolaps und nur 0,8 % für den äußeren Rektumprolaps.

 

Postoperative Hämorrhoiden sind Marker

Die Gefahr für einen Misserfolg der Operation steigt also deutlich, wenn nach geraumer Zeit bei Defäkation, Pressen oder körperlicher Anstrengung Hämorrhoiden sichtbar werden und sich diese nicht spontan retrahieren bzw. bereits irreponibel sind.

„Die Entwicklung von hochgradigen Hämorrhoiden nach einer laparoskopischen Rektopexie kann als Prädiktor eines folgenden Rektumprolapsrezidives betrachtet werden“, so die Studienautoren.

 

 

Quelle: van Iersel JJ et al. High-grade hemorrhoids requiring surgical treatment are common after laparoscopic ventral mesh rectopexy.Tech Coloproctol. 2016 Feb 16. [Epub ahead of print]. DOI 10.1007/s10151-016-1432-8

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