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Neuer wirksamer Therapieansatz bei HER2-positiven Brustkrebs erfolgreich getestet

Forscher finden Möglichkeit, sämtliche Signalpfade, die vom HER2-Rezeptor ins Zellinnere gehen, auszuschalten


Bei aggressiven Formen von Brustkrebs werden die Krebszellen durch den Einsatz von Antikörpern unter Umständen nicht abgetötet, sondern nur in eine Art "Winterschlaf" versetzt, aus dem sie jederzeit wieder aufwachen können. Schweizer Forscher um Andreas Plückthun von der Universität Zürich haben nun herausgefunden, wie es dazu kommt. Die Ergebnisse sind in "Nature Communications" erschienen.

Der HER2-Rezeptor teilt der Zelle auf verschiedenen Signalpfaden mit, dass sie sich teilen soll. Die für die Therapie verwendeten Antikörper blockieren aber nur einen dieser Pfade, die anderen bleiben aktiv. Der wichtigste Alternativ-Pfad verläuft über das Eiweiß RAS. Es sei verantwortlich dafür, dass das Signal zum Zellwachstum wieder aktiviert werde, die Blockade durch die Antikörper ihre Wirkung verliere und die Krebszellen weiter wucherten, erklärte Plückthun.

Die Forscher haben zudem eine Möglichkeit gefunden, sämtliche Signalpfade, die vom HER2-Rezeptor ins Zellinnere gehen, auszuschalten. Sie konstruierten einen Wirkstoff, der an zwei der HER2-Rezeptoren gleichzeitig bindet und sie dabei so "verbiegt", dass sie nichts mehr signalisieren können. In Folge dessen sterben die Krebszellen ab. Gesunde Körperzellen bleiben hingegen unversehrt, wie Mausversuche zeigten. Nun soll bald eine ähnliche Substanz mit dem gleichen Wirkmechanismus in klinischen Studien am Menschen getestet werden.

Quelle: Nature Communications/APA

Bildquelle: UZH

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