Artikel

CED-Nursing Austria plant neue Pflege-Spezialausbildung

Seit Anfang 2016 gibt es den Verein CED-Nursing Austria, der sich für eine Verbesserung der Versorgung von Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) einsetzt. Im Rahmen eines Pressegesprächs im Mai wurden die wesentlichsten Ziele des Vereins bekannt gegeben.



Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind die beiden häufigsten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, in Österreich sind etwa 60.000 bis 80.000 Menschen betroffen. Tendenz steigend. Meist sind die Betroffenen bei Diagnosestellung noch relativ jung und zwischen 18 und 45 Jahre alt. Krankheitssymptome sind u.a. blutige Durchfälle, Bauchschmerzen, Fieber, Müdigkeit und Gewichtsverlust – schwerwiegende Folgen wie Inkontinenz und Darmkrebs nicht ausgeschlossen.

Essenziell für den Verlauf einer CED – abgesehen von präventiven Maßnahmen wie dem Rauchstopp oder der Stressreduktion – ist eine frühzeitige Diagnose. „CED können nicht geheilt, aber gut therapiert werden“, erläutert Univ. Prof. Harald Vogelsang, Leiter der größten CED-Ambulanz Österreichs am AKH Wien. „Es bedarf allerdings einer lebenslangen Therapiebegleitung, die idealerweise über die reine medizinische Versorgung hinausgeht und spezialisierte Pflegeleistungen eng einbindet.“

Genau hier setzt der Verein CED-Nursing Austria an. Als Fachgesellschaft für Pflegekompetenz bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen forciert er nun die Entwicklung des Berufsbildes „CED-Nurse“. Anita Beyer, Präsidentin des Vereins und selbst diplomierte Pflegekraft begründet dies so: „Wir haben gesehen, dass Vieles von dem, was für eine adäquate Versorgung von CED-Betroffenen heute notwendig ist, durch die Standard-Ausbildung von Pflegekräften nicht abgedeckt ist. Eine zusätzliche Spezialisierung und Ausbildung der Pflegekräfte in diesem Bereich ist notwendig.“ Dies sei nicht nur im Sinne der CED-Betroffenen, sondern auch der diplomierten Pflegekräfte.

Ab 2017 wird daher – neben bereits laufenden Fortbildungsangeboten – erstmals ein eigenes CED-Nursing Curriculum nach §64 GuKG für Österreich angeboten. Basierend auf internationalen Ausbildungs-und Versorgungsstandards soll damit auch hierzulande die höchstmögliche Betreuungsqualität für CED-Betroffene gewährleistet werden.

Siehe im Anhang: Berichterstattung Medical Tribune 21/Mai 2016 (PDF Download)
Weitere Medienberichte siehe unter www.ced-nursing.at/presse

ANHÄNGE

Medical Tribune 21_0516.pdf

Kommentare