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Therapie bei Asthma richtet sich nach Schwere der Symptome

Für die Entwicklung von allergischen Erkrankungen gibt es eine genetische Prädisposition



Allergische Auslöser von Asthma bronchiale

Hausstaubmilben und Katze sind die häufigsten Allergene, die Asthma verursachen. Natürlich können auch Pollen wie Birkenpollen, Gräserpollen oder Ragweedpollen Asthma auslösen.

Welche Rolle spielen Gene?

Für die Entwicklung von allergischen Erkrankungen gibt es eine genetische Prädisposition. Dasselbe gilt auch für Asthma bronchiale. Wenn beide Eltern Allergiker sind, ist die Chance für das Kind ein Allergiker zu werden, relativ groß (50 bis 70%). Wenn die Eltern keine Allergiker sind, ist diese Chance unter 10%.
Die Genetik spielt sicher eine Rolle in der Entwicklung von Asthma bronchiale. Es gibt aber nicht nur ein Asthma-Gen gibt, sondern mehrere Gene, die Asthma verursachen können. Außerdem ist das Zusammenspiel zwischen Genen und Umwelteinflüssen für die Entwicklung von Asthma bronchiale entscheidend.

Allergisches Asthma beginnt meistens im Kindes- bzw. im Jugendalter. In späteren Lebensabschnitten beginnendes Asthma ist oftmals durch eosinophile Granulozyten (eosinophiles Asthma) bedingt, welches nichts mit Allergie zu tun hat.

Wann ist ein Asthmaanfall allergisch und wann infektbedingt?

Wenn Asthmaanfälle bei Allergikern nach Allergenkontakt auftreten, sprechen wir von einem allergischen Asthmaanfall. Etwa ein Kind mit Katzenallergie, welches nach einigen Stunden Katzenkontakt einen Asthmaanfall bekommt.
Auf den ersten Blick kann man einen allergischen Asthmaanfall nicht von einem infektbedingten Anfall unterscheiden, ein kurzes Gespräch mit dem Patienten sollte aber Klarheit schaffen. Prinzipiell könnten auch Mischformen auftreten, wenn der Patient ein Allergiker ist und einen Infekt hat.

Wie verläuft die Krankheit?

Beim Asthma bronchiale gibt es verschiedene Schweregrade: leichtgradiges, mittelgradiges und schweres Asthma, wobei die leichtgradige Asthmaform die häufigste ist. Es ist möglich, das Asthma nach Jahren oder Jahrzehnten von selbst vergeht. Bei anderen Asthmatikern bleibt die Krankheit ein ganzes Leben bestehen.

Ist eine endgültige Heilung möglich?

Ziel der modernen  Asthmatherapie ist Beschwerdefreiheit (= Asthmakontrolle). Eine komplette Heilung von Asthma ist aber nicht möglich. Bei Asthma bronchiale liegt eine chronische Entzündungsreaktion der Bronchien vor, welche behandelt werden muss. Das Präparat der Wahl ist inhalatives Kortison. Diese Therapie muss so lange angewandt werden, wie der Patient Beschwerden hat. Mit bronchienerweiternden Medikamenten (Betamimetika) wird die Atemnot behandelt.
Die Patienten sollen nur so viele Medikamente erhalten, dass sie beschwerdefrei sind, aber nur gerade so viele, um beschwerdefrei  zu werden. Regelmäßige Kontrollen sind wichtig, um einen Patienten optimal zu therapieren.

Ist Asthmaprävention möglich?

Die spezifische Immuntherapie (Desensibilisierung) kann die Entwicklung von allergischem Asthma bronchiale verhindern beziehungsweise den Verlauf der Erkrankung verbessern.

Warum richtige Anwendung der Inhalatoren so wichtig ist?

Inhalieren ist für manche Patienten schwierig, daher ist Schulung und Trainieren der richtigen Inhalationstechnik entscheidend. Zur Erleichterung der korrekten Inhalation gibt es Vorschaltkammern, die so groß wie Getränkedosen sind. Der Inhalator wird auf die Vorschaltkammer aufgesteckt.

Gibt es neue Therapien, die für Asthma Patienten Hoffnung machen?

Für das schwere, allergische Asthma gibt es derzeit eine Therapiemöglichkeit mit anti-IgE-Antikörpern. Das Medikament wird unter die Haut gespritzt und vermindert den IgE-Antikörpergehalt im Blut und im Gewebe. So verbessert sich das Asthma. Demnächst wird auch Therapie mit anti-IL-5-Antikörper für schweres, eosinophiles Asthma kommen. Weitere Anti-Interleukin Antikörper (z.B. anti-IL-4) sind in Entwicklung.

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