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Forscher klären warum Staphylokokken schwere Blutvergiftungen verursachen

Lipopeptide sind Schuld an den Komplikationen


Blutvergiftungen durch Staphylococcus aureus enden häufig tödlich. Was dabei vor sich geht, ist weitgehend unbekannt. Forscher der Universität Tübingen und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) konnten jetzt laut einem Artikel in "Nature Communications" eine der Ursachen für den schweren Krankheitsverlauf aufklären.

Viele andere gram-negative Bakterien bilden Endotoxin-Moleküle, die Blutvergiftungen auslösen können. Da Staphylokokken jedoch kein Endotoxin besitzen, war unklar, welche Faktoren der Staphylokokken zur Blutvergiftung führen. Jetzt fanden die Forscher heraus, das Lipopeptide eine entscheidende Rolle bei der Auslösung von Blutvergiftungen spielen. Es konnte gezeigt werden, dass nur solche Staphylokokken schwere Blutvergiftungen auslösen, die zusätzliche Moleküle (PSM-Peptide) bilden, durch die Lipopeptide effizient freigesetzt werden. Häufig treten bei Patienten auch PSM-negative Staphylokokkenstämme auf, die keine Lipopeptide mehr freisetzen und in experimentellen Infektionen kaum noch Blutvergiftungen auslösen.

Durch die Erkenntnisse könnte die Gefährlichkeit der von Patienten isolierten Staphylokokken-Stämme künftig sehr viel besser eingeordnet werden, meinen die Studienautoren. Das ermögliche auch die Entwicklung neuer Therapien, die die Bildung von PSM und Lipopopetiden verhindern.

Quelle: Nature Communications/APA

Bildquelle: APA

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