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Erkältung oder Grippe – wo ist der Unterschied?

Erkältung oder Grippe – wo ist der Unterschied?

Husten, Schnupfen, Heiserkeit – jeder kennt das. Wann aber hat einem eine Erkältung erwischt und wann handelt es sich um eine Grippe? Was unterscheidet beide Erkrankungen voneinander?


 

Obwohl die Abgrenzung nicht wirklich einfach ist, handelt es sich bei Erkältung und Grippe um zwei eigenständige Erkrankungen. In erster Linie unterscheiden sich die Erreger: während für eine Grippe die sogenannten Influenza-Viren verantwortlich sind, kann die Erkältung von über 100 verschiedenen Erregern (Coxsackie-, Rhino- oder Adeno-Viren, um nur einige zu nennen) ausgelöst werden.

 

Auch wenn die Erreger beider Erkrankungen unterschiedlich sind, sind die Beschwerden am Anfang sehr ähnlich, was oft die Verwechslung der Krankheitsbilder zur Folge hat. Trotzdem gibt es Unterschiede, die meist im Verlauf der Erkrankung zu erkennen sind:

Symptome bei Erkältung

Eine Erkältung ist eine Infektion der oberen Atemwege, die meist langsam beginnt und Halsschmerzen, Husten, Schnupfen und Heiserkeit zur Folge haben kann. Zudem tritt ein Müdigkeits- und Abgeschlagenheitsgefühl auf, zu welchem auch ein leichtes Fieber sowie Kopfschmerzen kommen können. In der Regel klingt eine Erkältung bereits nach einigen Tagen wieder ab, während eine Grippe langwieriger verlaufen kann.

 

Gut zu wissen: Bei einer Erkältung ist oft die Rede von einem "grippalen Infekt", was unter vielen Menschen einen falschen Eindruck erweckt, allerdings ist ein grippaler Infekt nichts anderes als eine Erkältung, welche mit einer „echten“ Grippe nicht zu verwechseln ist.

Symptome bei Grippe

Die echte Grippe hingegen, die auch als Influenza bekannt ist, ist eine akute Infektion der Atemwege, die plötzlich auftritt, wobei Abgeschlagenheit und Müdigkeit deutlich ausgeprägter als bei einer Erkältung sind, und geht meist mit hohem Fieber (oft um die 40°C) einher. Zu den herkömmlichen Grippesymptomen in den ersten Tagen zählen vor allem rasch und heftig einsetzende Kopf- und Gliederschmerzen, welche dann von Fieber, Halsschmerzen, Husten und Schnupfen begleitet wird. Allerdings zeigt sich die Grippe nicht bei allen Patienten gleich und kann manchmal auch milder oder ohne die typischen Symptome verlaufen.

Winterzeit ist Grippezeit

Wenn sich Influenzaviren leicht von Mensch zu Mensch übertragen, wird mit einer Grippewelle gerechnet, die meist jährlich entsteht und sich schnell ausbreiten kann. Dabei sind einerseits Grippeviren bei niedrigen Temperaturen und in feuchter Luft stabiler, andererseits ist das Immunsystem im Winter nicht so stark, wie in der Sommersaison, deshalb ist die Winterzeit Grippezeit. Aus ähnlichen Gründen treten Erkältungen genauso vor allem im Herbst und Winter auf.

Warum schlagen Erkältungsviren so oft zu?

Die Gründe, dass man innerhalb des Jahres mehrmals an einer Erkältung erkranken kann, sind vor allem damit verbunden, dass es sehr viele verschiedene Viren gibt, die eine Erkältung auslösen können – wenn das Immunsystem einen Erreger überwunden hat, bedeutet das nicht, dass man immun gegen andere Erreger ist. Deshalb kann bald nach einer Erkältung schon die nächste kommen – laut Statistik sind viele Menschen bis zu 4 Mal, Kinder sogar bis zu 13 Mal im Jahr, von einer Erkältung betroffen.

Warum ist eine Grippe gefährlicher als eine Erkältung?

Während eine Erkältung im Normalfall eher harmlos ist, kann eine Grippe mit ernstzunehmenden Komplikationen verbunden sein und im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen. Komplikationen können auftreten, falls die Influenza-Viren, die sich oft über Lunge, Herz oder Hirn ausbreiten, das Immunsystem massiv schwächen – eine Grippe kann als Folge beispielsweise Schädigungen im Herz-Kreislaufsystem haben. Allerdings ist der Schweregrad der Komplikationen eng mit dem allgemeinen Gesundheitszustand des Betroffenen verbunden – Erwachsene über 60 Jahren, Säuglinge und Kleinkinder sind dadurch besonders gefährdet, da ihre Immunabwehr grundsätzlich schwächer ist als bei anderen Menschen. Ein größeres Risiko besteht zudem für Schwangere, Patienten mit Vorerkrankungen der Atemwege, des Herzens oder der Nieren.

 

Obwohl alle hoffen, dass Husten, Schnupfen und Co. heuer ausbleiben werden, raten Experten jedes Jahr im Herbst zur Grippeimpfung, die Jahr für Jahr gegen die aktuelle Grippewelle schützen soll.

 

Text: Simona Ganeva (CredoWeb)

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