Artikel

Mit Kapuzinerkresse gegen Diabetes

Einfluss auf den zellulären Zucker- und Entgiftungsstoffwechsel nachgewiesen


Senföl aus Kapuzinerkresse wirkt antidiabetisch und aktiviert Enzyme des Entgiftungsstoffwechsels. Das zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) und des Leibniz-Instituts für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ), die in "PLOS One" veröffentlicht wurde.

Für ihre Arbeit gab das Team um Valentina Guzmàn-Pérez unterschiedliche Konzentrationen einer aus Kapuzinerkresse isolierten Senfölverbindung (aromatisches Benzylglucosinolat) in das Nährmedium von in Kultur gehaltenen menschlichen Zellen und fügte das pflanzliche Enzym Myrosinase hinzu, das die Verbindung in das Senföl Benzylisothiocyanat überführt.

Das Senföl moduliert die intrazellulären Signalwege des Botenstoffs Insulin

Es zeigte sich, dass das im Zellkulturmedium freigesetzte Senföl dosisabhängig die intrazellulären Signalwege des Botenstoffs Insulin moduliert. Außerdem verringerte es in den untersuchten menschlichen Leberzellen die Produktion von Enzymen, die für die Zuckerneubildung notwendig sind. "Hieraus schließen wir, dass Senföl auch in der Leber die Zuckersynthese vermindert", so Erstautorin Guzmàn-Pérez. Herausgefunden haben die Forscher auch, dass das Senföl Schutzmechanismen gegen oxidativen Stress aktiviert, indem es die Produktion von Enzymen des zellulären Entgiftungsstoffwechsels stimuliert.

"Sicher ist es noch zu früh, um zu sagen, inwieweit der Verzehr von Kapuzinerkresse dazu beitragen kann, den Zuckerstoffwechsel von Menschen mit Typ-2-Diabetes zu verbessern oder der Erkrankung vorzubeugen", sagt Studienleiter Andreas Pfeiffer. Aber das Verständnis der molekularen Mechanismen sei eine wichtige Voraussetzung, um neue Ernährungsstrategien und eventuell auch Diabetesmedikamente zu entwickeln.

Quelle: PLOS One/APA

Bildquelle: DIfE

Kommentare