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Die Forscher finden drei genetische Typen des Ösophagus-Adenokarzinoms

Ergebnisse einer Studie liefern Ansatz für neue Behandlungsmöglichkeiten


Forscher der Cambridge University (UK) haben eine Reihe von genetischen Merkmalen des Adenokarzinoms entdeckt, die Angriffspunkte für eine wirksame Chemotherapie sein könnten. Die Studie wurde in "Nature Genetics" vorgestellt.

Das Wissenschaftlerteam untersuchte das gesamte Erbgut von jeweils 129 Adenokarzinomen. "Im Genom jedes Tumors wurde eine Vielzahl genetischer Veränderungen gefunden", erläutert Rainer Porschen von der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) . Diese erklärten nicht nur, warum die Tumore sich so rasch ausbreiten. Es wurde auch herausgefunden, warum moderne Medikamente wie Tyrosinkinase-Hemmer den Tumor nicht bremsen können.

"Adenokarzinome verfügen meist über mehrere Treibergene. Um erfolgreich zu sein, müssten wir mehrere Tyrosinkinase-Hemmer einsetzen und zudem bei jedem Patienten unterschiedliche. Eine Gen-Analyse könnte zeigen, welche Medikamente zu kombinieren wären", so Porschen.

Die Forscher fanden zudem drei genetische Typen des Ösophagus-Adenokarzinoms, die sich etwa in ihren Reparaturmechanismen unterscheiden. Diese Merkmale bieten weitere Ansätze für Medikamente. "Die Studie liefert eine Fülle von neuen Hinweisen", meint Christian Trautwein, Gastroenterologe am Universitätsklinikum Aachen. Dennoch werde es einige Zeit dauern, bis die Ergebnisse für Patienten bedeutsam werden. "Das liegt auch daran, dass Genom-Analysen teuer sind, wenn auch die Preise zurzeit fallen. Es liegt eine große Hoffnung auf den Genom-Analysen, allerdings liefern sie aktuell keine Garantie, ob Medikamente wirken", betont Trautwein. "Ob die gezielte Therapie eines Adenokarzinoms aufgrund einer Erbgut-Analyse funktioniert, werden wir erst wissen, wenn weitere Studien abgeschlossen sind."

Quelle: Nature Genetics/APA

Bildquelle: APA/GEORG HOCHMUTH

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