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Grippe besonders gefährlich bei Krebs-Patienten

Besonders bedrohlich sind zusätzlich Infektionen mit Bakterien und Pilzen


Infektion können für Krebspatienten lebensgefährlich sein. Besonders eine späte Influenza-Diagnose erhöht die Sterblichkeit. Das hat eine Auswertung von Patientendaten unter maßgeblicher Beteiligung von Forschern vom InfectoGnostics Forschungscampus Jena gezeigt. Die Ergebnisse der Studie wurden bei der Jahrestagung der deutschsprachigen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie in Leipzig (14. bis 18. Oktober) vorgestellt.

"Wir wollten mit der Studie herausfinden, welche Patienten ein besonders hohes Risiko für einen lebensgefährlichen Verlauf der Grippe haben. Bislang gab es nur wenige Untersuchungen zu Virusinfekten bei Krebspatienten, das wollten wir ändern", erklärt Studienleiterin Marie von Lilienfeld-Toal die Motivation.

Ausgewertet wurden Daten von 203 Tumorpatienten aus den Unikliniken in Berlin, Bonn, Halle (Saale), Jena, Köln, Magdeburg, Mainz und München. Es zeigte sich schließlich, dass schwere Lungenentzündungen und Lebensgefahr vor allem dann drohen, wenn die Virusinfektion zu spät erkannt wird und zusätzliche Infektionen mit Bakterien und Pilzen vorliegen. Die Art des Tumors war hingegen nicht entscheidend.

"Wir konnten damit zeigen, dass eine frühe Diagnose und die effektive Behandlung von Superinfektionen lebensrettend für Krebspatienten mit Influenza sein können", so Lilienfeld-Toal.

Quelle: Jahrestagung/APA

Bildquelle: CDC/ Erskine

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