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Neue Therapie könnte rasch akute Hepatitis C ausheilen

Studie bringt gute Ergebnisse bei der Verwendung einer neuen Medikamentenkombination, die bisher nur für die chronische HCV eingesetzt wurde

Forscher unter Leitung der "Deutschen Leberstiftung" konnten in einer Studie zeigen, dass eine akute Hepatitis C-Infektion mit neuen Medikamenten innerhalb von sechs Wochen ausheilen kann. Das wäre schneller als bei einer chronischen HCV-Infektion, wo die Heilung zwischen acht und zwölf Wochen dauert, heißt es anlässlich einer Publikation in "The Lancet Infectious Diseases".

 

Seit 2014 stehen für die Behandlung der chronischen HCV neue Medikamente zur Verfügung. Diese greifen direkt in die Vermehrung des Virus ein und können ohne das bisher notwendige Interferon, das viele Nebenwirkungen verursacht, eingesetzt werden. Bisher lagen nur Daten zur Behandlung der chronischen HCV mit diesen neuen Therapien vor. Die Studie hat jetzt zum einen geprüft, ob eines der bei der chronischen HCV sehr gut wirkenden Medikamente auch bei der akuten Version mit sehr hohen Leberwerten sicher eingesetzt werden kann und zum anderen, ob eine kürzere Behandlungsdauer ausreicht.

 

An der Studie nahmen 20 Patienten teil, die eine akute Infektion mit dem HC-Virus Genotyp 1 und keine weiteren Infektionskrankheiten wie Hepatitis B oder HIV hatten. Alle Patienten erhielten für sechs Wochen eine Kombination der Wirkstoffe Ledipasvir und Sofosbuvir in einer Tablette und wurden anschließend zwölf Wochen weiter beobachtet. Die Behandlung war laut dem Artikel erfolgreich: Alle Patienten konnten geheilt werden und es gab keine nennenswerten Nebenwirkungen.

Damit konnten wir zeigen, dass die neuen Medikamente auch bei Patienten mit einer akuten HCV-Infektion sicher eingesetzt werden können. Das ist für die Betroffenen ein wichtiges Ergebnis,

erläutert Erstautorin Katja Deterding.

 

Die übliche Dauer für die Behandlung bei einer chronischen Hepatitis C mit diesem Medikament beträgt acht bis zwölf Wochen. Bei der akuten Hepatitis C ist laut der Studie eine kürzere Behandlung ausreichend. "Die Ergebnisse sind nicht nur wissenschaftlich und für die klinische Praxis interessant, sondern könnten auch zu Kostenersparnissen führen", erläutert Heiner Wedemeyer, einer der Studienleiter.

Quelle: The Lancet Infectious Diseases (abstract) / APA / Bildquelle: APA/HELMUT FOHRINGER

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