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Wichtiger Brustkrebs-Faktor identifiziert

Tumorsupressor kann Erfolg von Therapien verhindern

 

Forscher der Universität und des Universitätsspitals Basel haben mit dem Protein LATS einen Tumorsuppressor gefunden, der bei der Entwicklung und der Behandlung von Brustkrebs zentral mitwirkt. Das neue Wissen hilft zu verstehen, warum bei manchen Patientinnen die Therapie nicht greift. Die Ergebnisse wurden in "Nature" vorgestellt.

"LATS balanciert die Zellschicksale im Brustgewebe aus. Fällt es aus, verschiebt sich das Gleichgewicht und es entstehen mehr Zellen, die zu Tumoren heranwachsen können", erklärt Studienleiter Mohamed Bentires-Alj.

Beim häufigsten Typ von Brusttumor tragen die Tumorzellen einen Östrogenrezeptor, der als Angriffsziel verschiedener Krebsmedikamente dient. Bei einem Drittel der Patientinnen wirkt dieser Ansatz jedoch nicht oder sie entwickeln dagegen eine Resistenz, wobei LATS ebenfalls beteiligt ist.

Im gesunden Brustgewebe sorgt das Protein nämlich dafür, dass der Östrogenrezeptor richtig abgebaut wird. Ohne LATS reagierten Brustkrebszellen im Laborversuch beispielsweise nicht mehr auf die Therapie mit dem Wirkstoff Fulvestrant.

Das Fehlen von LATS führte außerdem dazu, dass zwei andere Proteine stabilisiert wurden, die in vielen Krebsarten vermehrt produziert werden und die Zellteilung antreiben. "Dadurch, dass wir jetzt genauer wissen, wie die molekularen Prozesse im gesunden Brustgewebe zusammenspielen, verstehen wir besser, wie Krebsursprungszellen heranreifen, und warum bestimmte Tumore nicht auf Therapien reagieren", so Bentires-Alj.

Quelle: Nature/APA

Bildquelle: APA/HELMUT FOHRINGER

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