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Frühzeitige Parkinsondiagnose durch Hauttest möglich

Frühzeitige Parkinsondiagnose durch Hauttest möglich

Anhand des Biomarkers Alpha-Synuclein gelang es bei Risikopatienten mit einer REM-Schlafverhaltensstörung die Krankheit festzustellen


Wissenschaftlern der Universitäten Würzburg und Marburg ist es gelungen, die Parkinsonkrankheit Jahre vor dem Ausbruch durch den Nachweis von pathologischen Eiweißablagerungen in den feinen Nervenenden der Haut festzustellen. Konkret gelang die Diagnose bei Risikopatienten mit der REM-Schlafverhaltensstörung (REM sleep behavior disorder/RBD) durch die Identifizierung des Biomarkers Alpha-Synuclein, berichten die Forscher um Kathrin Doppler, Claudia Sommer und Wolfgang Oertel in "Acta Neuropathologica".

Phosphoryliertes Alpha-Synuclein konnte mit einer Sensitivität von 55,6 Prozent bei zehn von 18 RBD-Patienten nachgewiesen werden. Mit einer Sensitivität von 80 Prozent wurde bei 20 von 25 Patienten mit frühem Morbus Parkinson ein Nachweis für die Alpha-Synuclein-Ablagerungen erbracht. Keine Ablagerungen hingegen fanden sich bei den gesunden Kontrollprobanden.

Die Ablagerungen als periphere histopathologische Marker

Die Studie liefert die Evidenz dafür, dass phosphoryliertes Alpha-Synuclein schon in dermalen Nervenfasern von Patienten vorhanden ist, die an RBD leiden. Die Ablagerungen können bei diesen Menschen als periphere histopathologische Marker für eine Alpha-Synculeinopathie genutzt werden, die vor dem Einsetzen von motorischen Symptomen bei Morbus Parkinson auftritt.

In Anbetracht des einfachen Zugangs zu Hautbiopsien und der hohen Spezifität der Untersuchung sehen die Forscher in der Methode einiges Potenzial, um Parkinson-Patienten im prodromalen Stadium der Erkrankung zu identifizieren und für klinische Studien zum Test von krankheitsmodifizierenden Medikamenten zu gewinnen.

Quelle: Acta Neuropathologica, Acta Neuropathologica/APA

Bildquelle: APA (Symbolbild)/ROLAND SCHLAGER

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